Alpaka Geronimo: Kein eindeutiger Beweis für Krankheit

Auch nach einer Autopsie ist nicht sicher, ob das in England gekeulte Alpaka Geronimo wirklich an Rindertuberkulose erkrankt war. Die Obduktion brachte keinen eindeutigen Beweis, wie aus einer Mitteilung des Umweltministeriums in London heute hervorgeht.

Tierschützer zeigten sich entsetzt. „Das bemitleidenswerte Alpaka Geronimo wurde vor den Medien der Welt auf brutalste und ekelhafteste Weise für absolut nichts getötet“, sagte Dominic Dyer, der im Sommer eine Kampagne zur Rettung des Tieres geführt hatte.

Das Ministerium verteidigte sein Vorgehen. Es seien „einige TB-ähnliche Läsionen“, also Verletzungen, bei Geronimo gefunden worden. Weitgehendere Untersuchungen hätten aber nicht abgeschlossen werden können. Das liege daran, dass die Krankheit sehr komplex sei.

Es sei nicht zu ermitteln, wie sich Geronimo infiziert habe. „Dieses Tier wurde bei zwei verschiedenen Gelegenheiten mit hochspezifischen Tests positiv auf Rindertuberkulose getestet“, hieß es. Die Krankheit gefährde die Existenz von zahlreichen Landwirten.

Allein 2020 hätten 27.000 Rinder gekeult werden müssen, der Schaden für die Steuerzahler betrage 100 Millionen Pfund (117 Mio. Euro) im Jahr, so die Behörde.

Der Konflikt um Geronimo hatte im Sommer zu einem emotionalen Streit geführt. Die Besitzerin hatte einen dritten, unabhängigen Test gefordert. Das lehnte ein Gericht ab. Schließlich wurde das Tier vom Umweltministerium beschlagnahmt und gekeult.