China will Spekulationen auf Immobilienmarkt bremsen

Chinas Regierung will stärker gegen Spekulationen auf dem Immobilienmarkt vorgehen. Vor dem Hintergrund der Krise um den hoch verschuldeten Immobilienriesen Evergrande hieß es in einer Erklärung zum Abschluss der jährlichen Konferenz zur künftigen Wirtschaftspolitik, es müsse der Grundsatz gelten „Häuser sind zum Wohnen da, nicht zum Spekulieren“.

Peking wolle die Markterwartungen besser steuern, neue Entwicklungsmodelle erkunden, den Markt für Mietwohnungen stärken und staatlich geförderte Wohnungsprojekte ausbauen. Im Mittelpunkt der Wirtschaftspolitik stehe die „Wahrung der Stabilität“, hieß es nach dem dreitägigen Treffen unter Vorsitz von Staats- und Parteichef Xi Jinping. Mit Steuersenkungen und Unterstützung für Unternehmen will sich China gegen die Abschwächung der Konjunktur stemmen.

Keine Wachstumsvorgabe

Eine Wachstumsvorgabe für das kommende Jahr formulierten die Wirtschaftsplaner zunächst nicht öffentlich. Da die Pandemie, hohe Rohstoffkosten, Energieknappheit und Immobilienkrise die zweitgrößte Volkswirtschaft bremsen, haben Forscher der chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften (CASS) das Wachstumsziel für das nächste Jahr auf „mehr als fünf Prozent“ deutlich heruntergeschraubt.

Hingegen wird für dieses Jahr noch ein Zuwachs von acht Prozent erwartet, während als Ziel „mehr als sechs Prozent“ gilt. Das starke Plus erklärt sich vor allem mit der niedrigen Vergleichsbasis durch die Pandemie im Vorjahr. Mit der Normalisierung werden für 2022 aber 5,3 Prozent vorausgesagt. Im dritten Quartal dieses Jahres hatte das Wachstum auch nur noch 4,9 Prozent erreicht – nach einem Rekord von 18,3 Prozent im ersten und 7,9 Prozent im zweiten Quartal.