Griechenland: Impfgegner zerrten Schulleiter zur Polizei

In Griechenland haben Coronavirus-Impfgegner und -gegnerinnen gestern den Schulleiter einer Sekundarschule angegriffen und gewaltsam zur Polizei gebracht. Die neun Männer und zwei Frauen gaben nach Angaben der Behörden an, sie hätten den Mann „verhaftet“. Auf der Polizeiwache in Piera in der Region Zentralmakedonien seien die Angreifer dann aber selbst festgenommen worden.

Die Männer und Frauen gehören zu einer Gruppierung, die sich „Wächter der Verfassung“ nennt. Ihre Mitglieder lehnen die Impfung gegen das Coronavirus ab und wehren sich gegen weitere Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie. An Schulen bemängeln sie insbesondere die geltende Masken- und Testpflicht.

Angreifern droht Anklage

Die Angreifer waren in das Schulgebäude gestürmt, hatten dem Schulleiter Handschellen angelegt und ihn zur Polizei gezerrt. Ihnen droht nun eine Anklage wegen Entführung. Möglicherweise müssen sie sich auch wegen Angriffs auf einen Beamten, Behinderung öffentlicher Dienste und Verstößen gegen die Gesundheitsmaßnahmen verantworten.

Die griechische Regierung will gesetzlich gegen die wachsende Zahl von Eltern vorgehen, die sich weigern, ihre Kinder wegen der Coronavirus-Maßnahmen in die Schule zu schicken. Eltern oder Erziehungsberechtigte, die nicht dafür sorgen, dass ihre Kinder die obligatorischen neun Klassenstufen besuchen, müssen künftig mit bis zu zwei Jahren Gefängnis und einer Geldstrafe rechnen.