Italien wegen fehlenden Gesundheitspersonals alarmiert

Die vierte Coronavirus-Welle belastet Italien und setzt die Krankenhäuser unter Druck. Viele Gesundheitseinrichtungen sind durch den Personalmangel schwer belastet. Wegen der seit März geltenden Impfpflicht für Sanitäterinnen und Sanitäter wurde einiges an Personal suspendiert.

Tests als Alternative zu Impfpflicht gefordert

Angesichts des starken Personalmangels, der sich über die Weihnachtsfeiertage zu verschärfen droht, wächst die Forderung nach einer Rückkehr ungeimpfter Sanitäter auf den Arbeitsplatz mit einer einfachen Form der Kontrolle: Tests alle 24 bzw. 48 Stunden. Das ist der Vorschlag des Chefs der Vereinigung der Krankenhausleiter (ANPO), Giampiero Avrucio, Leiter der Angiologie-Abteilung am Krankenhaus von Padua.

„Mit dieser neuen Welle von Krankenhauseinweisungen sind wir am Ende unserer Kräfte. Die paradoxe Situation ist, dass die Entfernung der ungeimpften Kollegen noch stärker auf uns lastet, auf den Menschen, die jeden Tag gegen die Epidemie kämpfen müssen“, sagte Avrucio.

Allein im Krankenhaus von Padua wurden 200 nicht geimpfte Fachkräfte suspendiert. Laut Avruscio sollte die Suspendierung der Impfverweigerer ausgesetzt werden. „Mit systematischen Tests könnte man die Ansteckung unter Kontrolle halten. Das nicht geimpfte Personal könnte auf die Stationen zurückkommen und alle 24 bzw. 48 Stunden einem Speichelabstrich unterzogen werden“, betonte Avruscio.

Dieser Vorschlag wurde von Francesco Vaia, Chef des auf Infektionskrankheiten spezialisierten römischen Krankenhauses Spallanzani zurückgewiesen. „Krankenhäuser müssen sicher sein. Ginge es nach mir, sollte eine allgemeine Impfpflicht für die ganze Bevölkerung eingeführt werden“, sagte Vaia im Gespräch mit der römischen Tageszeitung „La Repubblica“ (Samstag-Ausgabe).