Ukraine: USA drohen Russland mit Sanktionen

US-Präsident Joe Biden hat seiner Warnung an Russland vor einem Einmarsch in der Ukraine mit deutlichen Worten Nachdruck verliehen. Biden sagte gestern, er habe dem russischen Präsidenten Wladimir Putin bei dem jüngsten Videogipfel beider Politiker mitgeteilt, dass Russland in diesem Fall „einen schrecklichen Preis“ zahlen werde.

Wenn Putin eine Invasion veranlasse, würden die Konsequenzen für Russlands Wirtschaft „verheerend“ sein, so Biden. Der US-Präsident betonte, ein Einsatz von kämpfenden US-Soldaten in der Ukraine im Falle eines russischen Angriffs sei hingegen als Option „nie auf dem Tisch“ gelegen.

Thema bei G-7-Treffen

Ähnliche Töne gab es nach dem Treffen der G-7-Staaten. Die G-7-Staaten und ihre Verbündeten seien bereit, im Falle einer militärischen Eskalation „massive“ Sanktionen gegen Moskau zu verhängen, sagte eine US-Regierungsvertreterin gestern bei einem Treffen der G-7-Außenminister in Liverpool.

Bei den Beratungen wollen die Außenminister laut britischer Chefdiplomatin Liz Truss gemeinsam ein Zeichen gegen „Aggressoren“ auf der Weltbühne setzen. Moskau habe noch Zeit, seinen Kurs zu ändern, sagte die US-Regierungsvertreterin.

Aber wenn die russische Regierung sich entscheide, ihre Truppen nicht aus dem Grenzgebiet zur Ukraine zurückzuziehen, „wird es massive Konsequenzen und schwerwiegende Kosten als Antwort geben, und die G-7 sind sich darin vollkommen einig“, sagte sie. Neben den G-7-Staaten seien zahlreiche weitere demokratische Länder bereit, sich den Maßnahmen gegen Russland anzuschließen.

Diplomatin in Kiew

Um Möglichkeiten für eine diplomatische Lösung der Krise auszuloten, reist die Europabeauftragte des US-Außenministeriums, Karen Donfried, kommende Woche nach Kiew und Moskau. Sie werde von Montag bis Mittwoch Gespräche mit ranghohen Regierungsvertretern beider Länder führen, teilte das State Department mit.