Selfie auf Instagram
Instagram/juliahobbs_
Apres Ski 2.0

In Skimontur durch die Stadt

Egal ob für den Urlaub in den Bergen oder zum Flanieren in der Großstadt: Ski-Chic liegt voll im Trend. Glaubt man „Vogue“, „Elle“ und Co., dann erobern Sturmhauben, Thermohosen, Fleecepullover und Skioveralls dieser Tage nämlich nicht mehr nur Hütten und Pisten, sondern auch die Straßen abseits von Ischgl, Lech und Kitzbühel.

Dass Skimode abhebt, ließ sich schon erahnen, als im Frühjahr 2021 das erste Foto der „House of Gucci“-Besetzung die Runden machte – darauf zu sehen Adam Driver und Lady Gaga (als Maurizio Gucci und Patrizia Reggiani) in nobler Wintermontur. „Vogue“ bezeichnete Gagas Outfit – schwarzer Rollkragenpulli, Skihose, Goldschmuck und weiße Pelzhaube – gar als einen der prägendsten Looks 2021. Auch Drivers Outfit – weiße Skihose, beige Rollkragenpullover und lässig um die Hüfte gebundener Fleecepulli – sorgte für Furore.

Netflix legte mit der erfolgreichen Serie „Kitz“, in der Mitglieder der Münchner Schickeria auf jene der Kitzbühler Landjugend treffen, kürzlich noch einmal nach und machte den winterlichen Modetrend mit viel Strick, (Kunst-)Pelz, Bauchtaschen und Bucket Hats gleich auch noch Gen-Z-tauglich. „Nein, man muss zum Glück kein Wintersportprofi mehr sein, um Ski-Chic zu tragen“, jubelte die „Elle“.

Adam Driver und Lady Gaga
Universal Pictures
Die „House of Gucci“-Stars Adam Driver und Lady Gaga sorgten mit ihren Pistenlooks für Aufsehen

Skiwear als Streetstyle-Hit

Luxuslabels wie Chanel und Gucci zeigten bereits, wie Skioveralls und Fleecejacken alltagstauglich getragen werden können: So wurden bei der Herbst/Winter-Schau von Chanel etwa flauschige Schneestiefel zu Anzügen und Minikleidern, Sandalen und High Heels zu Skioveralls sowie Stepphosen zu Ballerinas getragen. Ähnlich ging man bei Coach vor: Dort wurden Kleider und Skihosen mit Pufferjacken und dicken Strümpfen unter High Heels kombiniert.

Da endet die Faszination der Luxusmarken für Wintermode noch nicht: Im Zuge der zweiten Kooperation der italienischen Luxusmarke Gucci mit dem US-Label The North Face wurden Overalls, Winterjacken und allerlei winterfitte Accessoires lanciert. Vor allem auch die flachen Winterstiefel mit Fellbesatz sowie Stepphosen und Steppjacken aus dem Hause Miu Miu sind inzwischen zu Streetstyle-Hits avanciert. Und freilich wäre ein Trend heutzutage kein Trend, wenn nicht auch die Onlinesuchen auf Plattformen wie Pinterest und der Modesuchmaschine Lyst explodierten.

Untenrum pelzig

Wer es mit dem Skilook nun also ernst meint, setzt neben figurschmeichelnden Skioveralls auf robustes Schuhwerk. Und da überrascht es nicht, dass klobige Winterstiefel heuer ihr Comeback feiern – von pelzigen Modellen über Moon Boots bis hin zu solchen aus Stepp. Letztere – auch Pillow Boots genannt – sind laut Lyst der beliebteste Schuhtrend des Winters.

Stellt sich nur die Frage nach dem Styling: Das Modemagazin „Elle“ rät etwa dazu, die Stiefel mit schmalen Leggings sowie kurzen Pufferjacken zu tragen. Ein „spannender Kontrast“ entstehe zudem bei der Kombination mit Jeans und Rollkragenpullover.

Balaclava statt Beanie

Problemlos lassen sich die klobigen Schneestiefel überdies mit Fleecepullovern und Fleecejacken kombinieren, die – wie ein Blick auf Instagram zeigt – nämlich ebenso im Trend liegen. Besonders hip seien laut „Instyle“-Fleecepullis mit Zipper und Stehkragen, wie auch jene mit Kapuze.

Das i-Tüpfelchen des alltagstauglichen Apres-Ski-Looks bildet jedenfalls die inzwischen omnipräsente Sturmhaube, die Kopf und Hals umhüllt und beinahe als Mund-Nasen-Schutz durchgehen könnte. Von Lyst wurde die Sturmhaube (oftmals Balaclava genannt), die bereits 2018 auf Laufstegen von Calvin Klein und Gucci zu sehen war, nun gar zum Accessoire der Saison ernannt.

Gute Nachrichten also für Freunde des Pistenlooks: Sollte trotz der Beteuerungen der Regierung omikronbedingt schon bald der nächste Lockdown drohen und der Skiurlaub damit zum wiederholten Mal ins Wasser fallen, so gilt es immerhin nicht als modischer Fauxpas, die Straßen von Kopf bis Fuß in Skimontur zu erobern.