Schweizer Ermittlungen zu Konto von Juan Carlos eingestellt

Die Schweizer Justiz hat ihre Ermittlungen zu mysteriösen Guthaben von Spaniens Ex-König Juan Carlos in dem Land eingestellt. Die Geldbewegungen seien nicht mehr genau nachzuverfolgen, erklärte heute die Generalstaatsanwaltschaft in Genf nach dreijährigen Untersuchungen.

Das Strafverfahren werde deshalb eingestellt. Zu den untersuchten Guthaben gehören auch von Saudi-Arabien an Juan Carlos überwiesene 100 Millionen Dollar (89 Mio. Euro), bei denen Schmiergeld- und Geldwäscheverdacht besteht.

Im Zusammenhang mit den 100 Millionen Dollar geht es um die Auftragsvergabe für den Bau einer Hochgeschwindigkeitsbahnstrecke zwischen Mekka und Medina in Saudi-Arabien an ein spanisches Konsortium. Juan Carlos soll 2008 eine Kommission in dieser Höhe vom damaligen saudi-arabischen König Abdullah erhalten haben, das Geld wurde auf ein Schweizer Konto gezahlt.

Verdacht der Geldwäsche

Die Schweizer Justiz hatte deshalb Ermittlungen wegen Geldwäsche eingeleitet. Nach dreijährigen Ermittlungen sagte sie aber nun, diese hätten „nicht ausreichend beweisen“ können, dass es einen Zusammenhang mit den Geldern aus Saudi-Arabien und dem Bau der Bahnstrecke gebe.

Juan Carlos hat mit mehreren privaten und geschäftlichen Affären den Zorn vieler Landsleute auf sich gezogen. Angesichts der sich häufenden Vorwürfe war er im Sommer vergangenen Jahres ins Exil in die Vereinigten Arabischen Emirate gegangen.

Zuvor hatte unter anderem der Oberste Gerichtshof Spaniens ein Ermittlungsverfahren wegen Korruptionsverdachts gegen den Ex-Monarchen eingeleitet.