La Palma: 30.000 Menschen durften Häuser nicht verlassen

Weil ein Vulkan auf La Palma erneut giftige Gase ausstößt, haben auf der spanischen Kanareninsel mehr als 30.000 Menschen über Stunden ihre Häuser nicht verlassen dürfen. Nach mehreren Tagen geringer Aktivität erwachte die Vulkankette Cumbre Vieja gestern wieder zum Leben, heute Morgen ordnete die Regionalregierung dann eine Ausgangssperre für drei Orte an. Erst am Nachmittag wurde sie wieder aufgehoben.

Vulkanausbruch, La Palma
AP/Emilio Morenatti

Die Regionalregierung warnte in der Früh vor der schlechten Luftqualität aufgrund des vom Vulkan ausgestoßenen Schwefeldioxids. Sie forderte die Bewohner der betroffenen Orte auf, Türen und Fenster zu schließen und möglichst mit Klebeband abzudichten, um zu verhindern, „dass Luft von außen eindringt“.

In den drei Ortschaften wohnen rund 33.000 Menschen – knapp 40 Prozent der Bevölkerung der Insel. Die Aufforderung der Regionalregierung an sie war eindeutig: „Schließen Sie sich selbst ein, wenn möglich in den Zimmern, die am weitesten im Inneren liegen.“ Allen Einwohnerinnen und Einwohnern, die sich im Freien aufhielten, riet sie, sich ins nächstbeste Gebäude zu retten. Erst nach Stunden gaben die Behörden wieder Entwarnung.

Auf der Cumbre Vieja war am 19. September zum ersten Mal seit 50 Jahren ein Vulkan ausgebrochen, seit Monaten kommt es immer wieder zu neuen Eruptionen. Riesige Lavamengen flossen seitdem in Richtung Meer und zerstörten über 1000 Hektar Land und fast 1.500 Gebäude.