Einkaufszentrum in Graz
APA/Erwin Scheriau
Tag der Öffnung

Solider Start ins Weihnachtsgeschäft

Gut besucht, aber kein Ansturm: So hat es in den großen Einkaufsstraßen, Shoppingcentern und Geschäften am Montag bis zum frühen Nachmittag ausgeschaut, nachdem der Handel landesweit außer in Oberösterreich einhergehend mit Coronavirus-Sicherheitsmaßnahmen seinen Lockdown beenden durfte. Der Handel hofft nun auf die verbleibenden Tage bis Weihnachten – insbesondere den Einkaufssonntag.

Unverzichtbar zum Einkauf sind ein 2-G-Nachweis und eine FFP2-Maske. Die Erleichterung darüber, im so wichtigen Weihnachtsgeschäft wieder öffnen zu können, war bei viele Verantwortlichen naturgemäß groß. Zuletzt floss viel Wertschöpfung an den Onlinehandel ab. Wie wichtig es sei, den österreichischen Handel mit Käufen zu unterstützen, statt internationalen Onlinekonzerne zu „füttern“, wurde in den vergangenen Wochen oftmals betont.

Auch jetzt drohten weiterhin Verluste, warnte der Handelsverband trotz Öffnung: Aufgrund der Fortschreibung des Lockdowns für Ungeimpfte und des harten Lockdowns in Oberösterreich rechnet der Verband mit bundesweiten Umsatzverlusten von 440 Mio. Euro im gesamten Non-Food-Handel im Vergleich zu Vor-CoV-Normalwochen. Der stationäre Handel werde daher „wohl nur ein Viertel der 2,7 Mrd. Euro an Umsatzverlusten aufholen“.

Für sicheres Shopping „alle gefordert“

„Der Handelsverband hat alle der Zehntausenden Händler mit Hinweisschildern ausgestattet, aber auch Durchsagen kann man durchführen, oder eben stichprobenartige Kontrollen sind das Rüstzeug, um eben einen sicheren Handel zu ermöglichen“, erläuterte Handelsverband-Sprecher Rainer Will im Ö1-Morgenjournal am Montag. „Die Kunden, aber auch die Mitarbeiter sind natürlich gefordert, denn nur wir alle können ein sicheres Shopping garantieren.“

Nachholbedarf in Wien spürbar

In der Bundeshauptstadt selbst war auf der Mariahilfer Straße und beim dortigen Einkaufszentrum Gerngross mehr los als üblich. Der stationäre Handel sei vermisst worden, das merke man, sagte Center-Manager Gerhard Wohlmacher im Ö1-Mittagsjournal. Nachgefragt würden vor allem Kleidung und Elektrogeräte.

Noch ist die Hoffnung groß, dass das restliche Weihnachtsgeschäft noch gut abläuft. Die Geschäfte dürfen am vierten Adventsonntag aufsperren, das ist heuer der 19. Dezember. Bis zur Öffnung haben sich einige Geschäfte mit „Click and Collect“-Modellen über Wasser gehalten – mehr dazu in wien.ORF.at.

„Gute Geschäfte“ in der SCS

In der Shopping City Süd (SCS) in Vösendorf lag die Frequenz über den Erwartungen, auch in Wiener Neustadt und St. Pölten wurden „gute Geschäfte“ gemeldet. Auch zur nahen Zukunft zeigte man sich optimistisch: „Wir blicken mit Zuversicht auf die nächsten Tage und freuen uns besonders auf den ersten offenen Einkaufssonntag“, hieß es von Anton Cech, Head of Shopping Center Management bei Unibail-Rodamco-Westfield Österreich – mehr dazu noe.ORF.at.

Im Burgenland nahm das Weihnachtsgeschäft auch wieder Fahrt auf. Auch hier – im Parndorf Outlet Center und in Eisenstadt – war von einem regen Zustrom, aber keinem Ansturm die Rede – mehr dazu in burgenland.ORF.at.

Lockdown: Schwere Folgen für Handel

Die Weihnachtseinkäufe werden den Verlust des Handels nicht mehr wettmachen. Einige Geschäfte werden die CoV-Krise wirtschaftlich nicht überleben.

Noch keine große Kauflust in Graz

In Graz hielt sich die Kauflust der Menschen in der Innenstadt am Montag noch weitgehend in Grenzen gehalten. Nachgefragt waren vor allem Bücher, Weihnachtsware und Spielzeug. Hier zeigte man sich eher pessimistisch: Man erwarte nicht, die Umsatzverluste des vierten Lockdowns bis Weihnachten aufholen zu können, so der Tenor im steirischen Handel – mehr dazu in steiermark.ORF.at.

Straße in Graz, Steiermark
APA/Erwin Scheriau
Erstes Shopping nach dem Lockdown in Graz

Ähnliche Töne kommen aus Kärnten: Für den Handel ist es laut Wirtschaftsvertretern „fünf nach zwölf“ im Weihnachtsgeschäft. Es soll eine Aufholjagd werden, kündigte Raimund Haberl an, zuständig für die Sparte Handel in der Wirtschaftskammer. Das Minus sei sehr groß: „Alles, was jetzt passiert, kann eigentlich nur unter der Prämisse ‚Retten, was zu retten ist‘ laufen.“ Allerdings war man dann mit dem ersten Einkaufstag am Montag recht zufrieden – mehr dazu in kaernten.ORF.at.

Salzburg: Händler froh, dass „wieder Leben einzieht“

„Man merkt, dass es einen gewissen Nachholbedarf gibt, etwa in den Bereichen Technik, Sportartikel oder Spielwaren, aber es gibt eigentlich keine Branche, die besonders heraussticht“, sagte der Manager von Salzburgs größtem Einkaufszentrum Europark in der Landeshauptstadt, Manuel Mayer. Die Händler seien erfreut, dass wieder Leben in das Center einziehe. „Und die Leute haben wieder Spaß, im stationären Handel einzukaufen.“ Und Kurt Müller, Manager des Einkaufszentrums Forum 1 beim Salzburger Hauptbahnhof: „Es fühlt sich gut an, dass abgesehen von der Gastronomie wieder alle Shop-Partner geöffnet haben.“ Es zähle jetzt jeder Tag, heißt es – mehr dazu in salzburg.ORF.at.

Tag der Öffnung

Obwohl es regionale Unterschiede gibt, sperren am Montag im Großteil des Landes Geschäfte oder auch Frisiersalons und Kosmetikstudios wieder auf – zumindest für Geimpfte und Genesene. Im Burgenland, aber auch in Hochinzidenzregionen wie Tirol und Vorarlberg, sind zudem Lokale und Hotels seit Sonntag wieder offen. Nur in Oberösterreich geht der Lockdown für alle noch ein paar Tage in die Verlängerung.

Hoffnung auf „starkes Finale“ im Westen

In Tirol war von einer „guten Frequenz“ die Rede. Vor allem begehrt waren – wenig überraschend – Weihnachtseinkäufe in Branchen wie Textil, Mode, Sportartikel, Elektronik und Parfümerie. Auch die Gastronomie öffnete. „Wir sind positiv überrascht. Es läuft sehr gut. Wir haben zwar keine überdurchschnittliche, aber eine gute Frequenz“, sagte Markus Siedl, Center-Manager im Innsbrucker Sillpark. Kaufleute und Einkaufszentren setzen nun vor allem Hoffnung auf das kommende Wochenende.

Christkindlmarkt in Tirol
APA/Zeitungsfoto.at/Daniel Liebl
In Innsbruck füllen sich die Einkaufsstraßen langsam

In Vorarlbergs größtem Einkaufszentrum, dem Messepark in Dornbirn, wurde am Montag „sehr guter Besuch“ verzeichnet, einen Ansturm gab es aber nicht. Viele würden wohl nicht gleich den ersten Tag für einen Einkauf nützen, „das ist auch gut so“. Festzustellen sei, dass die Kunden das Einkaufszentrum mit gefüllten Taschen verlassen. „Es wird ordentlich gekauft“, so Geschäftsführer Burkhard Dünser. Der Geschäftsführer rechnete mit einem „echt starken Finale“ bis zum Heiligen Abend – mehr dazu in vorarlberg.ORF.at.

OÖ: Grenzregionen fürchten Einkaufstourismus

In Oberösterreich bleiben die Geschäfte diese Woche noch geschlossen, während sie in den angrenzenden Bundesländern öffnen. Vor allem im Handel in den Grenzregionen ist der Unmut groß, weil viel Kaufkraft über die Ländergrenzen abzufließen droht – mehr dazu in ooe.ORF.at.