Pläne für Aus von Spionagesoftware Pegasus

Laut Berichten der Wirtschaftsagentur Bloomberg und der „Financial Times“ überlegt die israelische Softwarefirma NSO Group, ihre mittlerweile weltweit berüchtigte Spionagesoftware Pegasus abzustoßen oder nicht mehr zu vertreiben. Die Software, mit der Handys überwacht werden, wird weltweit unter anderem von vielen Staaten eingesetzt.

Zuletzt war publik geworden, dass die iPhones von mindestens neun Angestellten des US-Außenministeriums von einem Unbekannten mit Hilfe der umstrittenen Spionagesoftware worden sein sollen. Die NSO Group überlege, entweder den Pegasus-Firmenteil zu verkaufen oder diese Einheit zu schließen.

Verwandlung in „defensives“ Produkt?

Nachdem das Unternehmen vom US-Handelsministerium auf eine Sanktionsliste gesetzt wurde, ist das Unternehmen in Gefahr, Kredite in der Höhe von mehr als einer halben Milliarde Dollar nicht mehr bedienen zu können. Die USA werfen der NSO Group vor, die Spionagesoftware an Länder zu verkaufen, die „transnationale Unterdrückung“ betreiben. NGOs werfen dem israelischen Unternehmen vor, damit repressive Regime und Regierungen zu beliefern.

Eine Überlegung ist laut den Medienberichten auch, Pegasus in ein „defensives“ Produkt umzuwandeln. Das Problem hierbei dürfte aber sein, wie das Unternehmen sicherstellen soll, dass die Spionagesoftware von den „Kunden“ nur defensiv eingesetzt wird.

Seit Längerem in der Kritik

Pegasus steht seit Längerem in der Kritik. Medien aus mehreren Ländern hatten berichtet, dass die Software dazu genutzt worden sei, unter anderen Journalisten und Regierungsvertreter auszuspionieren. Auf einer Liste von potenziellen Abhörzielen stand auch eine Handynummer von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron.

NSO zufolge ist Pegasus dagegen allein für den Einsatz bei Geheimdiensten und der Polizei im Kampf gegen Terrorismus und Kriminalität gedacht.