Forscher: Antarktis-Gletscher vor „dramatischer Veränderung“

Einer der größten Gletscher in der Antarktis dürfte in den kommenden Jahren vor „dramatischen Veränderungen“ stehen. Davor warnte nun ein britisch-amerikanisches Forschungsteam. Konkret befürchten die Forscherinnen und Forscher der BBC zufolge, dass sich der Thwaites-Gletscher in der Westantarktis womöglich in den kommenden fünf bis zehn Jahren stark verändern wird.

Thwaites-Gletscher
APA/AFP/NASA

Ihnen zufolge könnte eine schwimmende Eisplatte an der Vorderseite des Gletschers, die bisher relativ stabil war, „wie eine Windschutzscheibe zerspringen“. Der gesamte Thwaites-Gletscher ist in etwa doppelt so groß wie Österreich und schmilzt rasant. Schon jetzt bröckeln jährlich 50 Milliarden Tonnen Eis des Gletschers in den Ozean.

Würde der gesamte Gletscher wegschmelzen, könnten die Weltmeere um etwa 65 Zentimeter steigen. Ein derartiges Szenario liege noch viele Jahrzehnte entfernt, so das Forschungsteam. Dennoch zeige sich, dass der Gletscher rasant auf die Erderwärmung reagiere.

„An der Vorderseite des Gletschers wird es – wahrscheinlich in weniger als einem Jahrzehnt – dramatische Veränderungen geben. Sowohl publizierte als auch noch nicht publizierte Studien weisen in diese Richtung“, sagt der Glaziologe Ted Scambos, führender US-Forscher der International Thwaites Glacier Collaboration (ITGC). „Das wird das Tempo (des Gletschers, Anm.) beschleunigen und den gefährlichen Teil des Gletschers effektiv erweitern“, sagte er gegenüber der BBC.