Dutzende Tote nach Explosion von Tanklaster in Haiti

Bei der Explosion eines Tanklastwagens in Haiti sind mindestens 60 Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt worden. Das sagte heute der stellvertretende Bürgermeister der Hafenstadt Cap-Haitien, Patrick Almonor. Es sei unmöglich, sie zu identifizieren.

Nach seinen Angaben gerieten nach dem Unglück in der Früh (Ortszeit) zudem rund 20 umliegende Häuser durch die Explosion in Brand. Dort seien weitere Opfer zu befürchten. Ministerpräsident Ariel Henry ordnete eine dreitägige Staatstrauer an.

Die Krankenhäuser seien mit der hohen Zahl an Verletzten überfordert, hieß es in einem Bericht der Zeitung „Le Nouvelliste“. Die Behörden kündigten an, Feldlazarette in Cap-Haitien zu errichten, um die Verwundeten zu versorgen.

Der Tanklastzug war vor der Explosion offenbar in einen Unfall verwickelt worden und umgekippt. Daraufhin strömten zahlreiche Menschen an die Stelle, um Benzin zu stehlen. Daraufhin entzündete sich der Treibstoff, und der Lkw explodierte.

Gebeuteltes Land

Haiti ist das ärmste Land des amerikanischen Kontinents und leidet unter Gewalt, Korruption und Naturkatastrophen. Anfang Juli wurde Staatspräsident Jovenel Moise in seiner Residenz erschossen, die Hintergründe sind bis heute ungeklärt.

Kriminelle Banden kontrollieren vor allem rund um die Hauptstadt Port-au-Prince große Gebiete.