Vietnam: Bekannte Aktivistin muss neun Jahre ins Gefängnis

Die prominente Menschenrechtsaktivistin und Journalistin Pham Doan Trang ist von einem Gericht in Vietnam zu neun Jahren Haft verurteilt worden. Die Justiz hatte der mit europäischen Menschenrechtspreisen ausgezeichneten Autorin „Propaganda gegen den Staat“ vorgeworfen. Das Urteil wurde heute bekannt.

Trotz jahrzehntelanger Öffnung für ausländische Investitionen zensiert das kommunistische Land die heimischen Medien streng und zeigt sich intolerant gegen Andersdenkende.

Die 43-Jährige war im Oktober 2020 in Ho-Chi-Minh-Stadt (dem früheren Saigon) festgenommen und in die Hauptstadt Hanoi gebracht worden. Menschenrechtsgruppen zufolge saß sie mehr als ein Jahr in Untersuchungshaft, ohne Zugang zu einem Anwalt zu bekommen.

Sie hat unzählige Artikel, Blogs und Bücher über Politik, soziale Gerechtigkeit und Menschenrechte verfasst. Zudem ist sie Gründerin des Onlinemagazins Luat Khoa und Redakteurin beim Onlinemagazin Thevietnamese. „Die beiden Medien helfen den vietnamesischen Bürgerinnen und Bürgern, die Gesetze des Landes zu verstehen, ihre Rechte zu verteidigen und sich gegen die autoritäre Herrschaft der Kommunistischen Partei zu wehren“, hatte Reporter ohne Grenzen ihre Arbeit im November gewürdigt.