Maltas Parlament billigt Konsum von Cannabis

Malta steht kurz davor, als erstes EU-Land die Verwendung, den Kauf und den Anbau von Cannabis für den Freizeitkonsum zu erlauben. Das Parlament des kleinsten EU-Mitgliedstaates billigte dazu gestern Nachmittag ein entsprechendes Gesetz. Staatspräsident George Vella muss die Norm noch unterschreiben, was laut Innovationsminister Owen Bonnici in den kommenden Tagen geschehen soll. Zudem sollen Cannabis-Delikte aus den Strafregistern gelöscht werden.

Das Gesetz sieht vor, dass Erwachsene bis zu sieben Gramm Cannabis bei sich haben, bis zu vier Pflanzen zu Hause anbauen und kleine Mengen davon bei speziellen Vereinigungen kaufen dürfen. Diese Cannabis-Verbände müssen gemeinnützig arbeiten und dürfen weder für die Droge noch für ihre Dienstleistungen werben. Außerdem sollen die Behörden Einträge von Menschen, die wegen Delikten im Zusammenhang mit dem Besitz von Cannabis vorbestraft sind, aus den Registern löschen.

Maltas Regierung argumentierte, dass mit der Reform der Schwarzmarkt für Cannabis erstickt und die Kriminalisierung von Konsumenten beendet werde. „Wenn sich ein Erwachsener entscheidet, Cannabis zu nutzen, müssen er oder sie eine sichere und regulierte Route haben, von der das Cannabis bezogen werden kann“, sagte Bonnici. Gegen die Reform hatten Arbeitgeber, medizinische Verbände und kirchennahe Organisationen mobilgemacht.