Köstinger will heimischen Bergbau ankurbeln

Die Digitalisierung und Ökologisierung der Wirtschaft sowie die Erholung nach der CoV-bedingten Rezession haben den Rohstoffhunger der Welt angeheizt, immer öfter kommt es zu Lieferengpässen.

Um Österreich von Importen unabhängiger zu machen, will Bergbauministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) den Rohstoffabbau im Inland sowie die Kreislaufwirtschaft und Kooperationen mit ressourcenreichen Ländern forcieren und hat dafür einen „Masterplan Rohstoffe 2030“ ausarbeiten lassen.

Konkret erwartet Köstinger, dass für einen Lithiumabbau in Kärnten bereits im nächsten Jahr ein Gewinnungsplan eingereicht wird. In Mittersill (Salzburg) gebe es die größte Wolframlagerstätte Europas.

Von Importen abhängig

Österreich sei bei Rohstoffen stark von Einfuhren abhängig, sagte Köstinger, deren Ministerium seit 2017 auch die Zuständigkeit für den Bergbau und Rohstoffe hat. „China und Südamerika dominieren den Markt, es kommt auch immer wieder zu Lieferengpässen“, so Köstinger bei der Präsentation des Masterplans gemeinsam mit dem Präsidenten der Industriellenvereinigung, Georg Knill.

Ein noch aktuelleres Beispiel sei die Abschaltung von Kohlekraftwerken in China gewesen, um die Luftqualität zu verbessern. Dadurch sei der Magnesiumabbau stark eingeschränkt gewesen.

Köstinger: Für Umwelt besser

Deshalb müsse man den Rohstoffabbau in Europa und in Österreich forcieren, um unabhängiger und krisenresistenter zu werden. Es sei auch für die Umwelt viel besser, Rohstoffe in Österreich abzubauen und zu verarbeiten als unter weniger strengen Auflagen in anderen Teilen der Welt.

Auch die Energiewende trage zum Anstieg des Rohstoffbedarfs bei, sagte Köstinger. So habe man im Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz sehr ambitionierte Ziele für den Photovoltaikausbau festgelegt, dafür brauche man aber mineralische Rohstoffe, die zum Teil in Österreich gewonnen werden können.