Polens Grenzschutz: Geflüchtete aus Moor geborgen

In einer mehrstündigen Rettungsaktion haben polnische Grenzschützer, Soldaten und Feuerwehrleute vier Geflüchtete geborgen, die sich im Grenzgebiet zu Belarus in einem Moor verirrt hatten. Mit Hilfe einer Drohne der Armee sei es gelungen, die Menschen in dem schwer zugänglichen Gelände zu finden, teilte der Grenzschutz heut per Twitter mit.

Dazu postete die Behörde das Bild von einem völlig durchnässten Mann, den Retter auf einer Trage aus dem Sumpf brachten. „Mit Blick auf die niedrigen Temperaturen und die Unterkühlung der Betroffenen war die Rettungsaktion ein Kampf um Leben und Tod“, hieß es in einer Mitteilung der Armee. Zwei der aus Syrien stammenden Flüchtlinge seien in ein Krankenhaus gebracht worden.

„Wir sind in Gefahr“

Nach Angaben der Hilfsorganisation Ocalenie (Rettung) waren die Geflüchteten bereits seit Montag in dem sumpfigen Gelände in der Nähe eines Stausees bei der Ortschaft Siemianowka herumgeirrt. Gestern hätten sie den Helfern eine Textnachricht auf Arabisch geschickt.

„Wir sind in Gefahr. Bitte tut alles, um zu uns vorzudringen. Wenn es sein muss, ruft die Polizei.“ Die Menschen hätten auch deutlich gemacht, dass sie in Polen Asyl beantragen wollten.

Seit Wochen versuchen Tausende Geflüchtete, von Belarus über die EU-Außengrenzen nach Polen oder in die baltischen Staaten zu gelangen. Die EU wirft dem autoritären belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko vor, gezielt Menschen aus Krisenregionen nach Minsk einfliegen zu lassen, um sie dann in die EU zu schleusen und so die Lage im Westen zu destabilisieren.

Polen hat auf einem drei Kilometer langen Streifen entlang der Grenze die Bewegungsfreiheit eingeschränkt, NGOs dürfen nicht hinein. Nach Angaben von Polens Grenzschutz versuchte in der Nacht eine Gruppe von 40 Menschen in der Nähe der Ortschaft Czeremsza, von Belarus aus die Grenze zu überqueren. Die Beamten seien mit Steinen beworfen worden.