Öffentliche Hand warb im 3. Quartal um rund 46,5 Mio. Euro

Die öffentlichen Stellen haben im dritten Quartal rund 46,5 Millionen Euro für Werbung in Medien ausgegeben. Das geht aus den heute von der RTR veröffentlichten Medientransparenzdaten hervor.

Damit wurde der zweithöchste Wert für ein drittes Quartal seit 2012 erzielt – nur im Vorjahr flossen rund fünf Mio. Euro mehr. Die Bundesregierung schraubte ihre Ausgaben auf knapp sieben Mio. Euro zurück. So wenig wurde von den Ministerien seit Ende 2019 nicht mehr in einem Quartal inseriert.

Finanzministerium investierte am meisten

Der größte Anteil der Regierungsausgaben entfiel mit rund zwei Mio. Euro auf das Finanzministerium. Es verdrängte damit das Bundeskanzleramt von der Spitzenposition, das seine meldepflichtigen Werbeausgaben auf 925.000 Euro stark reduzierte. Im dritten Quartal des Vorjahres kam das Bundeskanzleramt noch auf 3,2 Mio. Euro, im heurigen zweiten Quartal auf 5,6 Mio. Euro.

Das Innenministerium investierte rund 840.000 Euro und das Digitalisierungsministerium 673.000 Euro. Das ausgabenfreudigste von den Grünen geführte Ministerium war mit 563.000 Euro das Kulturministerium. Inklusive seiner Beteiligungen wendete der Bund rund 10,3 Mio. auf.

Die Stadt Wien gab mitsamt ihren Beteiligungen rund 8,3 Mio. Euro für Werbung aus. Ohne diese kam die Stadt Wien auf 4,7 Mio. Euro. Die Wirtschaftskammer warb um rund 2,9 Mio. Euro, die Arbeiterkammer um rund 900.000 Euro.

Boulevardmedien besonders bedacht

Erneut wurde stark in den größten Boulevardmedien des Landes samt deren Onlineportalen und Beilagen inseriert. Sie erhielten rund 10,5 Mio. Euro der Werbeausgaben der öffentlichen Hand, was jedoch rund 4,2 Mio. Euro weniger als noch im dritten Quartal des Vorjahres ist.

Der „Kurier“ erhielt rund 2,3 Mio. Euro, Titel der Regionalmedien Austria (RMA) 1,9 Mio. Euro. „Der Standard“ kam auf etwa 1,7 Mio. Euro, „Die Presse“ auf 1,6 Mio. Euro und die „Kleine Zeitung“ auf 1,3 Mio. Euro. Der ORF erhielt mit rund 4,9 Mio. Euro den größten Betrag aller heimischen Medien.