Angesichts hoher Inflation und soliden Wirtschaftswachstums beschleunigt die US-Notenbank den Ausstieg aus ihren enormen Hilfsprogrammen zur Bewältigung der Pandemie. Die Federal Reserve (Fed) kündigte gestern eine weitere Reduzierung ihrer konjunkturstützenden Wertpapierkäufe an. Im November waren noch Papiere im Wert von 105 Mrd. US-Dollar (rund 93 Mrd. Euro) angekauft worden. Im Dezember soll das Niveau um 30 Mrd. Dollar reduziert werden.
Im Jänner sollen es nur noch 60 Mrd. Dollar sein. Damit könnte das Programm bereits im Frühjahr auslaufen. Mit den Wertpapierkäufen pumpt die Fed zusätzliches Geld in die Finanzmärkte, um die Kreditzinsen niedrig zu halten und die Wirtschaft anzukurbeln. Vom Beginn der Pandemie bis zum Oktober hatte die Fed monatlich Papiere im Wert von 120 Mrd. Dollar gekauft.
Leitzins bleibt unverändert
Am Leitzins, der in der extrem niedrigen Spanne von 0,0 bis 0,25 Prozent liegt, ändert sich aber vorerst nichts, wie die Fed mitteilte. Die geldpolitischen Entscheidungen waren an den Finanzmärkten weitgehend so erwartet worden.
Der sukzessive Ausstieg aus den Anleihekäufen gilt als Vorstufe für mögliche Erhöhungen des Leitzinses. Dazu könnte es nun womöglich schon ab Mitte nächsten Jahres kommen. Höhere Zinsen würden die zuletzt sehr hohe Inflationsrate ausbremsen, aber auch gleichzeitig das Wachstum der weltgrößten Volkswirtschaft drosseln.