Ampel: Osten verlässt Hochrisikozone

Überschattet vom Eintreffen der Omikron-Variante hellt sich die CoV-Ampel zumindest kurzfristig auf. Mit dem Burgenland und Wien haben es diese Woche zwei Bundesländer raus aus der Höchstrisikostufe geschafft. Beide würden die Kriterien für Orange und damit nur noch hohes Risiko erfüllen. Ob die zuständige Kommission sich trotz Omikron an das übliche Zahlenwerk hält, wird sich bei der Sitzung des Gremiums am Nachmittag zeigen.

Bemessen wird die aktuelle Lage jeweils an der Risikozahl, die neben den Fällen auch Impfstatus und Alter der Patienten einbezieht. Über 100 befindet man sich in der roten Zone, die sehr hohes Risiko anzeigt, darunter beginnt die orange Stufe.

Vorarlberg mit schlechtesten Werten

Grundsätzlich gingen die Zahlen in der vergangenen Woche laut dem der APA vorliegenden Arbeitsdokument der Kommission überall zurück, doch nur Wien und das Burgenland schafften es in die zweithöchste Risikostufe – die Bundeshauptstadt mit 90 relativ knapp, das Burgenland mit rund 69 deutlich. Am anderen Ende der Skala findet sich Vorarlberg mit 400.

Das „Ländle“, das gemeinsam mit Tirol und dem Burgenland seit Sonntag gleich eine komplette Öffnung durchgezogen hat, ist auch in absoluten Fallzahlen das Bundesland mit den mit Abstand schlechtesten Werten. Das Burgenland hat die niedrigste 7-Tage-Inzidenz.

Abgeklärt werden derzeit österreichweit 55 Prozent der Fälle, wobei die Länder hier durchaus ähnliche Quoten aufweisen. Einzig Vorarlberg fällt mit 37 Prozent ab. Niederösterreich hat mit 64 Prozent den besten Wert.

Testquote in Wien am höchsten

Bei den entdeckten asymptomatischen Infektionen ist Tirol mit gerade einmal 13 Prozent der Gesamtfälle Schlusslicht. Einsamer Spitzenreiter mit 51 Prozent ist wie üblich Wien. Das liegt wohl vor allem daran, dass dort gemessen an der Bevölkerungszahl mittlerweile doppelt so viele Tests abgegeben werden wie im zweitbesten Bundesland, dem Burgenland.

Die geringste Testfreude gibt es just im Land mit den prozentuell meisten Fällen. In Vorarlberg kommen knapp 24.000 Tests auf 100.000 Einwohner. Der Wiener Wert ist 106.000. Vorarlberg weist neben Tirol auch die schlechteste Situation auf den Intensivstationen aus.

Dass der Lockdown nachwirkt und Omikron sich noch nicht durchgesetzt hat, sieht man mit einem Blick auf die Bezirksstatistik. Sämtliche Bezirke weisen einen rückgängigen 14-Tage-Trend auf. Mit Bludenz und Feldkirch weisen zwei Vorarlberger Bezirke die ungünstigsten Zahlen auf, was angesichts der sonstigen Daten kaum überrascht. Unter 100 hat es mit Neusiedl am See (Burgenland) immerhin ein Bezirk bei der 7-Tage-Inzidenz gebracht.