Vulkan auf La Palma vorerst verstummt

Der Vulkan auf der zu Spanien gehörenden Vulkaninsel La Palma hat sich beruhigt. Keine donnernden Explosionen mehr, keine Lava oder Asche, nur noch eine Rauchwolke über dem mehr als 1.100 Meter hohen Vulkankegel erinnerte heute an den mehr als dreimonatigen spektakulären Ausbruch. Erstmals seit Langem werde das Vogelgezwitscher im schwer getroffenen Tal von Aridane nicht mehr vom Donnern des Vulkans überlagert, berichtete der staatliche TV-Sender RTVE.

Die Menschen auf der Atlantikinsel vor der Westküste Afrikas blieben skeptisch. „Dem Vulkan ist nicht zu trauen“, zitierte der Sender einige der Bewohnerinnen und Bewohner. Noch am Montag hatte es heftige Explosionen gegeben und es waren große Gas- und Lavamengen ausgestoßen worden. Abends verstummte der noch namenlose Vulkan dann plötzlich.

Wissenschaftler auf dem Vulkan Cumbre Vieja auf La Palma
AP/Saul Santos

Tausende Wohnhäuser zerstört

Auch Fachleute wagen noch nicht von einem Ende des Ausbruchs zu sprechen. Zwar deute alles darauf hin, dass dem Vulkan die Puste ausgehe, aber er könne auch jederzeit wieder zu vollem Leben erwachen.

Zurzeit gebe es nur noch sehr wenige leichte Erdbeben in mehreren Kilometern Tiefe, aus dem Vulkankegel selbst seien gar keine Erschütterungen mehr feststellbar und auch die Menge des ausgestoßenen Schwefeldioxids sei sehr stark zurückgegangen. Von einer wirklichen Stabilisierung der Lage könne aber erst gesprochen werden, wenn dieser Zustand sieben bis zehn Tage anhalte.

Seit dem Beginn des Ausbruchs am 19. September hat die mehr als 1.000 Grad heiße Lava fast 2.900 Wohnhäuser und andere Bauten zerstört. Knapp 1.200 Hektar wurden mit einer meterdicken Lavaschicht bedeckt. Mehr als 7.000 Bewohner mussten in Sicherheit gebracht werden, die Schäden werden auf mehr als 900 Millionen Euro geschätzt.