Energieagentur drängt auf Ökostrom gegen hohe Preise

Die Österreichische Energieagentur drängt auf mehr Strom aus erneuerbarer Erzeugung als Rezept gegen immer höhere Preise für Elektrizität. Die Preisdifferenz zwischen dem günstigeren Deutschland und Österreich – bis vor drei Jahren gemeinsam eine Preiszone – gehe immer weiter auseinander.

Allein im November habe die heimische Wirtschaft 160 Millionen Euro Mehrkosten zu tragen gehabt, hieß es heute. Abhilfe schaffen könne ein beschleunigter Ökostromausbau.

Die Gründe für die Preisdifferenzen lägen in zu wenig grünem Strom aus erneuerbaren Energiequellen in Österreich sowie an fehlenden Netzkapazitäten. Stehe etwa genügend Windkraft zur Verfügung, sei der Strompreis niedrig.

Gaskraftwerke treiben Preis nach oben

Fehle es an sauberem Strom – wie es zum Beispiel im Winter wegen der geringeren Wasserführung der Flüsse weniger Angebot gebe –, so würden Gaskraftwerke, die zum Einsatz kommen, den Preis nach oben treiben, sagte Karina Knaus, Leiterin des Centers Volkswirtschaft, Konsumenten und Preise bei der Österreichischen Energieagentur. Denn preisbestimmend sei immer das jeweils teuerste Kraftwerk im Einsatz.

Es gebe noch zu wenig österreichweiten Ausbau bei grünem Strom, obwohl die Potenziale dafür in den Bundesländern vorhanden seien, kritisierte die Energieagentur. Dass Strom in Österreich deutlich teurer sei als in Deutschland, könne ein rascher Ökostromausbau ändern – das sei ein wesentlicher Faktor für die künftige Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Industrie, sagte Geschäftsführer Franz Angerer.

Windkraft sei eine optimale Ergänzung zur Wasserkraft und könne den Gasanteil bei der Stromerzeugung im Winter und damit auch den Strompreis sowie die CO2-Emissionen senken.