Bemühungen für mehr Sojaanbau in Europa gehen weiter

Frankreich und Österreich fordern die EU-Kommission auf, eine europäische Eiweißstrategie zu erstellen. Die Abhängigkeit von Sojaimporten soll sinken, forderten Agrarministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) und ihr französischer Amtskollege Julien Denormandie laut Landwirtschaftsministerium im Rahmen einer digitalen Fachkonferenz zu diesem Thema.

In der EU würde nicht einmal ein Prozent des weltweiten Sojas – ein wichtiges Nahrungsmittel in der Viehzucht – produziert. Zuletzt hatte sich der Zuschlag für gentechnikfreien Sojaschrot binnen zwölf Monaten von 50 Euro pro Tonne auf über 200 Euro mehr als vervierfacht. Der Basispreis für Soja stieg um ein Drittel. Auch Mischfuttermittel wurden deutlich teurer.

Anbaufläche in Österreich stark gestiigen

In Österreich stieg die Anbaufläche der eiweiß- und ölreichen Sojabohne heuer um zehn Prozent auf knapp 76.600 Hektar. Heimisches Soja wird vor allem als Futtermittel für Schweine und Hühner sowie als Sojalebensmittel verwendet. Die Landwirtschaftskammer rechnet auch im kommenden Jahr mit steigenden Sojaanbauflächen.

Frankreich übernimmt zum Jahreswechsel die Ratspräsidentschaft in der EU. Wie Österreich hat das Land eine eigene nationale Eiweißstrategie, um die Abhängigkeit von Sojaimporten vor allem für Tiernahrung zu verhindern.

Heuer dürfte die europaweite Produktion 9,4 Mio. Tonnen erreichen, teilte Donau Soja – der Verband hat eine nachhaltige, sichere und europäische Eiweißversorgung zum Ziel – kürzlich mit. Etwas mehr als 3,3 Mio. Tonnen werden aus der Ukraine erwartet.