Nach Sperre von RT-Kanal: Russland droht YouTube

Weil YouTube einen neuen deutschsprachigen Kanal des umstrittenen russischen Staatsmediums RT direkt wieder gesperrt hat, droht Moskau der Videoplattform mit der Blockade.

Der Google-Konzern, zu dem YouTube gehört, sei schriftlich aufgefordert worden, die Beschränkungen für den Livenachrichtenkanal von RT DE wieder aufzuheben, hieß es in einer gestern veröffentlichten Mitteilung der russischen Medienaufsichtsbehörde Roskomnadsor.

Andernfalls könne der Zugriff auf YouTube im flächenmäßig größten Land der Erde „teilweise oder vollständig“ eingeschränkt werden. Die russische Behörde sprach von einem „Akt der Zensur“ gegen RT DE.

Propagandainstrument des Kreml?

Der YouTube-Kanal „RT auf Sendung“ sollte ein Verbreitungsweg des neu gestarteten deutschsprachigen Live-TV-Programms von RT sein. Doch nach nur wenigen Stunden löschte YouTube den Kanal unter Verweis auf die Verletzung von Nutzungsbedingungen wieder.

Bereits im September waren zwei deutschsprachige RT-Kanäle von YouTube gesperrt worden, weil das Medium gegen eine Richtlinie zu Coronavirus-Missinformationen verstoßen haben soll.

RT – früher Russia Today – steht im Westen immer wieder als Propagandainstrument des Kreml in der Kritik. Zentraler Vorwurf: Der Sender verbreite im Auftrag des russischen Staates Verschwörungstheorien und Desinformationen. RT weist das zurück.

Auch auf Deutsch bietet RT schon länger Onlineberichte an. Das rund um die Uhr gesendete Liveprogramm, das auch über die Website des Mediums abrufbar ist, ist aber neu. Die Nachrichten können nach RT-Angaben dank einer serbischen Sendelizenz nun zudem über Satellit in 33 europäischen Ländern empfangen werden.