Iran-Gespräche: USA ziehen negative Zwischenbilanz

Die US-Regierung hat ein negatives Zwischenfazit der Atomgespräche mit dem Iran gezogen. Die Verhandlungen „laufen nicht gut“, sagte der Nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan gestern. Man habe über die europäischen Verbündeten der Regierung in Teheran die Besorgnis der USA über die jüngsten Fortschritte im iranischen Atomprogramm ausrichten lassen.

Zuvor war aus US-Regierungskreisen verlautet, dass der Iran vermutlich innerhalb von Monaten genug hochangereichertes Uran für eine Atombombe besitzen könnte. Diese Zeitspanne sei „inakzeptabel kurz“. Die Verhandlungen über eine Rückkehr zum Atomabkommen von 2015 stocken. Es soll verhindern, dass der Iran an Kernwaffen gelangt. Die Regierung in Teheran verneint entsprechende Pläne.

EU: Nur noch wenig Zeit

Auch aus Sicht des EU-Chefverhandlers Enrique Mora ist nur noch wenige Wochen Zeit, um das Atomabkommen mit dem Iran doch noch zu retten. Mora koordiniert die Gespräche zwischen dem Iran und den USA, bei denen Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Russland und China als Vermittler agieren.

Es wird darüber verhandelt, wie Washington seine Sanktionen gegen die Islamische Republik aufheben kann, während Teheran sein Atomprogramm wieder einschränkt, um die Entwicklung von Nuklearwaffen zu verhindern.

Keine großen Fortschritte

Laut europäischen Verhandlern gab es in den vergangenen Tagen nur „einige technische Fortschritte“ bei den Gesprächen, aber keine weiterführende Annäherung. „Wir hoffen, dass der Iran in der Lage sein wird, bald zu den Gesprächen zurückzukehren und sich konstruktiv einzubringen, sodass wir dann schneller in den Gesprächen vorankommen“, hieß es aus europäischen Diplomatenkreisen.