Maxwell-Prozess: Epstein-Vertraute will nicht aussagen

Die wegen sexuellen Missbrauchs angeklagte Ghislaine Maxwell, Ex-Partnerin von Jeffrey Epstein, will im Prozess gegen sie nicht aussagen. „Die Staatsgewalt hat ihren Fall nicht zweifelsfrei bewiesen. Es gibt also keinen Grund für mich, auszusagen“, sagte die 59-Jährige heute laut US-Medienberichten auf die Frage der Richterin, ob sie in den Zeugenstand treten wolle.

In dem Prozess gegen die langjährige Epstein-Vertraute will die Staatsanwaltschaft die Jury davon überzeugen, dass Maxwell eine zentrale Rolle beim Missbrauch von Minderjährigen gespielt hat.

Schlußplädoyers bereits am Montag

Maxwell ist in sechs Punkten angeklagt, ihr drohen im Falle einer Verurteilung viele Jahre Haft. Sie hatte die Vorwürfe stets zurückgewiesen. Ihre Anwälte stellten den Fall als juristische Abrechnung an ihrer Mandantin dar, da die Staatsanwaltschaft Epstein nicht mehr belangen könne. Sie sei zum Sündenbock für Epsteins Taten gemacht worden.

Früher als erwartet sollen bereits am Montag die Schlussplädoyers beginnen. Laut CNN hätten die Geschworenen dann zwei Tag bis Mittwoch für ihre Beratungen Zeit, bevor das Gericht wegen der Weihnachtsferien geschlossen werde. Sie könnten aber auch in der darauffolgenden Woche zu weiteren Beratungen für die Urteilsfindung zusammenkommen.

Der Prozess gegen Maxwell hatte Ende November begonnen. Es wurde zunächst damit gerechnet, dass er sechs Wochen dauern werde. Die zu verhandelnden Fälle reichen von 1994 bis 2004, die mutmaßlichen Verbrechen sollen in Epsteins Anwesen in New York, Florida, Santa Fe und London begangen worden sein. Zu einem Prozess gegen den bestens vernetzten Multimillionär – und Bekannten unter anderem von Bill Clinton, Donald Trump, Bill Gates oder dem britischen Prinz Andrew – kam es nie, weil er 2019 tot in seiner Gefängniszelle gefunden wurde.