Beratungen über Maßnahmen in Deutschland vereinbart

In Deutschland haben Bund und Länder Gespräche über die Coronavirus-Lage und das weitere Vorgehen angesichts der Ausbreitung der Omikron-Variante für morgen vereinbart.

Die Ankündigung folgte auf eine Stellungnahme des neuen Expertenrats der Regierung. Das Gremium warnte vor einer dramatischen Lage. Omikron bringe eine „neue Dimension“ in das Pandemiegeschehen, hieß es. Es gebe „Handlungsbedarf“ bereits für die kommenden Tage. Auffrischungsimpfungen alleine bewirkten keine ausreichende Eindämmung, es seien „zusätzlich“ Kontaktbeschränkungen notwendig.

Der neue deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) schloss einen raschen Lockdown aber aus. „Nein, einen Lockdown – so wie in den Niederlanden, vor Weihnachten –, den werden wir hier nicht haben“, sagte er in einem ARD-Interview.

Eine fünfte Welle werde kommen, da bereits jetzt eine kritische Zahl von Infizierten mit der neuen, ansteckenderen Omikron-Variante überschritten worden sei. „Somit lässt sich diese Welle nicht mehr komplett aufhalten. Und der müssen wir begegnen. Das ist ganz klar“, sagte Lauterbach.

Habeck erwartet zusätzliche Maßnahmen

„Ich bin mir sicher, dass Clubs und Diskotheken schließen werden, dass wir die Kontakte auch für Geimpfte in Innenräumen reduzieren werden“, sagte Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) heute im Deutschlandfunk.

Habeck geht nach eigenen Worten davon aus, dass das Gegenstand der Bund-Länder-Beratungen sein werde „und dass das dann auch verabredet wird für den Januar“.

Einen kompletten Lockdown, wie ihn sein Parteikollege Janosch Dahmen ins Gespräch gebracht hat, hält Habeck nicht für erforderlich.

Vereinzelt Gewalt bei Demos

Erneut gab es am Wochenende in ganz Deutschland Proteste gegen die CoV-Maßnahmen. Die größten Versammlungen gab es in Hamburg und Nürnberg. Demonstriert wurde unter anderem auch in Frankfurt am Main, Freiburg, Karlsruhe und Düsseldorf. Die Proteste verliefen überwiegend friedlich – an einigen Orten kam es jedoch zu Übergriffen auf Beamte, Presse und Demonstrierende.