Äthiopien: Rebellen zu Friedensgesprächen bereit

Im Äthiopien-Konflikt hat die Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) als eine der Konfliktparteien einen Rückzug aus umkämpften Gebieten des Landes bekanntgegeben. Ein Sprecher erklärte gestern Abend über Twitter: „Wir haben gerade den Rückzug unserer Streitkräfte sowohl aus der Amhara-Region als auch der Afar-Region beendet.“

Zuvor hatte die TPLF nach eigenen Angaben UNO-Generalsekretär Antonio Guterres darüber in Kenntnis gesetzt und in dem Schreiben die Aufnahme von Friedensgesprächen bei sofortiger Einstellung der Kampfhandlungen angeboten.

Der Vielvölkerstaat Äthiopien im Osten Afrikas mit seinen knapp 115 Millionen Einwohnern und Einwohnerinnen droht durch seit einem Jahr anhaltende Kämpfe zu zerfallen. Regierungschef Abiy Ahmed war 2018 mit dem Versprechen an die Macht gekommen, Äthiopien zu reformieren. Er entmachtete die TPLF, die das Land 25 Jahre lang dominiert hatte.

Im Herbst 2020 hielt die TPLF eigenmächtig Wahlen in ihrer Hochburg ab, der nördlichen Region Tigray, und griff kurz danach eine Militärbasis an. Darauf begann die Regierung eine Militäroffensive mit Hilfe des Nachbarlands Eritrea.