Greta Thunberg: „Wir werden weiter Druck machen“

Klima- und Umweltaktivistin Greta Thunberg will die politischen Entscheidungsträgerinnen und -entscheidngsträger im kommenden Jahr weiter zu deutlich mehr Klimaschutz drängen. Der Druck müsse von allen Seiten erzeugt und das Bewusstsein für die Dringlichkeit der Klimakrise endlich erhöht werden, sagte die junge Schwedin in einem Interview der dpa in Stockholm.

Nach der Weltklimakonferenz in Glasgow sei es zunächst überaus ruhig um das Thema Klimaschutz geworden, monierte Thunberg. „Es fühlt sich an, als ob jeder, der über das Klima berichtet, erschöpft ist und eine Pause eingelegt hat.“

Vielleicht wollten die Leute im Moment nichts über das Klima hören, vielleicht liege es aber auch daran, dass die Medien nicht darüber berichteten. „Ich hoffe, dass wir bald wieder darüber sprechen werden“, sagte die 18-Jährige.

Thunberg: Nicht Jahreszahl, sondern CO2-Budgets

Thunberg warnte vor einem zu starken Fokus auf das Festschreiben von Zeitpunkten in der Zukunft. „Wir können nicht nur über Daten sprechen – an diesem Datum werden wir aus fossilen Brennstoffen aussteigen, an jenem Datum aus der Kohle und so weiter. Wir müssen in CO2 sprechen, wir müssen in CO2-Budgets sprechen“, sagte sie.

„Wenn wir so weitermachen wie jetzt, dann haben wir unser CO2-Budget schon vor den angekündigten Zeitpunkten aufgebraucht. Es geht darum, ganzheitlich zu denken.“

Konkrete Pläne für die Aktionen der von ihr initiierten Klimabewegung „Fridays for Future“ im neuen Jahr gibt es unter anderem aufgrund der Unwägbarkeiten der Pandemie noch nicht – und das sei eine der Stärken der Bewegung, sagte Thunberg.

„Wir sind sehr spontan. Wir passen uns an alles an, was auch immer passiert.“ Während die Coronavierus-Zahlen gerade wieder stiegen, wisse man noch nicht, ob man sich in großen Zahlen wie vor der Pandemie versammeln könne.