2021 war kühlstes Jahr in Österreich seit 2010

2021 war in Österreich das kühlste Jahr seit 2010 – und dennoch war es eines der 25 wärmsten der 254-jährigen Messgeschichte, so eine erste Bilanz der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) von heute. Klimatologe Alexander Orlik: „Berücksichtigt man die Prognose bis Jahresende, liegt 2021 im Tiefland Österreichs auf Platz 21 und auf den Bergen auf Platz 25.“

2021 liegt im Tiefland um 0,1 Grad unter dem Mittel der letzten 30 Jahre (Klimaperiode 1991–2020). Im Vergleich zur Klimaperiode 1961–1990, die von der Klimaerwärmung noch nicht so stark betroffen war, liegt 2021 um 1,1 Grad darüber. „Kühler – oder besser gesagt weniger warm – war es in Österreich zuletzt im Jahr 2010“, so Orlik.

Weniger Niederschlag

Das auslaufende Jahr brachte um sieben Prozent weniger Niederschlag. Sehr markant war die Trockenheit im Frühling und Herbst. So gab es etwa von Anfang März bis Ende April 40 Prozent weniger Niederschlag. Seit Beginn der Niederschlagsmessungen (1858) war der Zeitraum März bis April nur dreimal trockener als heuer: 1893 (minus 57 Prozent), 1946 (minus 58 Prozent) und 2003 (minus 57 Prozent).

Dafür brachte 2021 überdurchschnittlich viele Gewitter mit ungewöhnlich großem Hagel. Besonders extrem war der 24. Juni. Damals löste eine seltene Wetterkombination einen in Mitteleuropa in den letzten Jahrzehnten beispiellosen Ausbruch an Hagelunwettern aus. In Österreich gab es am 24. Juni mindestens zehn Gewitter mit Hagelgrößen zwischen acht und zwölf Zentimetern.