Fachleute sehen „erste Tendenzen der Omikron-Welle“

Das CoV-Prognosekonsortium geht in seiner aktuellen Vorschau davon aus, dass nach einem noch möglichen kurzfristigen Rückgang der CoV-Fallzahlen „bereits erste Tendenzen der sich aufbauenden Omikron-Welle sichtbar werden“. Für Mittwoch kommender Woche erwarten die Fachleute österreichweit zwischen 2.215 und 3.648 tägliche Neuinfektionen.

Die 7-Tage-Inzidenz sollte in einer Woche zwischen 174 und 286 Fällen je 100.000 Einwohner zu liegen kommen. Mit den höchsten Inzidenzen ist vor dem Jahreswechsel in den westlichsten Bundesländern zu rechnen. Am anderen Ende der Skala liegt dann das Burgenland.

Aufgrund des erwarteten Rückgangs der Tests über die Weihnachtsfeiertage ist aber grundsätzlich von einer größeren Dunkelziffer auszugehen, was vor allem in den Bundesländern schlagend wird, die ihre Infrastruktur – wenn auch nur vorübergehend – zurückfahren.

Weiterer Rückgang bei CoV-Patienten erwartet

Was die Lage in den Spitälern betrifft, nehmen die Fachleute vorerst einen weiteren Rückgang der CoV-Patientinnen und -Patienten auf den Intensiv- und Normalstationen an.

„Dies erfolgt jedoch nach wie vor auf teilweise systemkritisch hohem Auslastungsniveau“, so das Konsortium. In Vorarlberg beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass in der kommenden Woche die 33-prozentige Auslastungsgrenze der Intensivstationen überschritten wird, immerhin 30 Prozent. Allerdings sind die Rechenmodelle diesmal mit erheblichen Unsicherheiten behaftet.

Die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) und das Institut für Infektionsepidemiologie & Surveillance schätzen, dass die Prävalenz der Omikron-Variante in der Vorwoche in Österreich bei rund fünf Prozent lag. Fehlende Beobachtungsdaten zu den Charakteristika und der Prävalenz von Omikron haben die Prognose des Konsortiums erschwert.

Aufgrund der jüngst beobachteten Wachstumsraten der Omikron-Variante, bei der sich die Fallzahlen alle zwei bis vier Tage verdoppeln, dürfte die effektive Reproduktionszahl deutlich höher liegen als bei der Delta-Variante, deren Wert zuletzt unter 1 lag. Das Prognosekonsortium schätzt sie bei Omikron derzeit auf 2,1. Dies hieße, dass jede Infektion mit dem Omikron-Virus im Schnitt 2,1 Ansteckungen zur Folge hat – ein deutliches Indiz, dass die nächste Welle ins Haus steht, sollten sich die Berechnungen des Gremiums als zutreffend erweisen, die sich auf die Auswertung lokaler Cluster und die Annahme stützen, dass das serielle Intervall für Omikron drei Tage beträgt.