Nagel folgt Weidmann an Spitze der Deutschen Notenbank

Das deutsche Kabinett hat den Ökonomen Joachim Nagel wie erwartet als künftigen Bundesbank-Chef nominiert. Das Kabinett habe Nagel ab Jänner für acht Jahre zum Bundesbank-Präsidenten bestellt, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit heute. Nagel sei ein ausgewiesener Finanzmarktexperte, der das stabilitätsorientierte Erbe der Bundesbank fortsetzen werde.

Nagel, der SPD-Mitglied ist, saß bereits von 2010 bis 2016 im Vorstand der Bundesbank, ging danach zur Förderbank KfW und arbeitete zuletzt bei der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), die auch als Zentralbank der Zentralbanken bekannt ist.

Amtsinhaber Jens Weidmann räumt nach über zehn Jahren an der Spitze der Notenbank seinen Posten vorzeitig. Deutschlands Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier händigte ihm gestern die Entlassungsurkunde aus. Er war mit seiner eher straffen geldpolitischen Haltung im EZB-Rat mehrmals angeeckt und mahnte jüngst, die Notenbank solle die Inflationsrisiken „nicht ignorieren und wachsam bleiben“.