Rätsel um Zeitkapsel in US-Statue

In den USA gibt eine mehr als 130 Jahre alte Zeitkapsel, die im Sockel der Statue eines Generals der Südstaaten aus dem Bürgerkrieg gefunden wurde, den Historikern Rätsel auf. Als der Gouverneur des US-Bundesstaats Virginia, Ralph Northam, gestern den Deckel der Kapsel abhob, fand er nicht wie erhofft Relikte aus dem Bürgerkrieg. Stattdessen enthielt die Kapsel Bücher, eine Fotografie sowie eine Münze.

Die Reiterstatue war 1890 zu Ehren des Konföderiertengenerals Robert E. Lee in der ehemaligen Hauptstadt der Südstaaten in Richmond errichtet worden. Im September wurde sie nach Protesten wegen der Bezüge der Konföderierten zur Sklaverei entfernt.

Ralph Northam, Kate Ridgway und Sue Donovon öffnen die Zeitkapsel
AP/Steve Helber

Die Reiterstatue in Richmond war vergangenes Jahr im Mittelpunkt der landesweiten Anti-Rassismus-Proteste nach dem Tod des Schwarzen George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis im Mai 2020 gestanden. Während Aktivisten die Entfernung von Statuen, die Vertreter der Konföderierten ehren, fordern, sprechen sich Republikaner häufig für deren Erhalt aus.

Während des Bürgerkriegs in den 1860er Jahren spaltete sich der konföderierte Süden von den USA ab und kämpfte für die Aufrechterhaltung der Sklaverei, die im Rest des Landes großteils abgeschafft worden war.