Meeresschildkröten kehren an Thailands Küsten zurück

Durch die pandemiebedingten Reisebeschränkungen sind viele Inseln im Süden Thailands wesentlich leerer als sonst. Die Ruhe auf den Stränden Phukets führt offensichtlich dazu, dass sich die Meeresschildkrötenpopulation dort deutlich erholt. Weniger Lärm und Lichtverschmutzung seien der Grund, dass sich das Nistverhalten der Tiere wesentlich verbessert habe, so Kongiat Kittiwatanawong, Leiter des Meeresbiologischen Zentrums von Phuket gegenüber der Agentur AFP. „Wir haben seit 20 Jahren nicht mehr so viele Nester gesehen.“

Baby-Lederschildkröten
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Allein 18 Lederschildkröten-Nester habe man gefunden. Die Tiere dieser Spezies können bis zu 400 kg schwer werden und sind die größte Meeresschildkrötenart weltweit. Zum ersten Mal seit Jahrzehnten habe man auch ein Nest einer Oliv-Bastardschildkröte entdeckt. Ebenfalls wieder im vermehrten Auftauchen sind Karettschildkröten. Die Überlebenschancen des Schildkrötennachwuchses sind gering – aus 1.000 Eiern schafft es nur ein Tier bis ins Erwachsenenalter. Durch Klimakrise und verschmutzte Meere sind Schildkröten ebenfalls bedroht.

Die Pandemie habe den Schildkröten eine Atempause beschert, so Thon Thamrongnawasawat, Forscher an der Kasetsart-Universität Bangkok. „Ohne weiterführende Maßnahmen, um sie zu schützen, können wir nicht mit viel anhaltenden Effekten für die Erholung der Population rechnen.“