Wiener Atomgespräche mit Iran gehen am Montag weiter

Die Gespräche zur Rettung des Atomabkommens mit dem Iran von 2015 werden am Montag in Wien wieder aufgenommen. Das teilten ein hochrangiger Vertreter Russlands und der Auswärtige Dienst der EU gestern mit. Der Iran bezweifelt allerdings die Kompromissbereitschaft der europäischen Teilnehmer.

„Normalerweise ist es nicht beliebt, ernsthafte Geschäfte zu Weihnachten und Neujahr zu machen“, twitterte Russlands Gesandter Michail Uljanow. „In diesem speziellen Fall ist das ein Hinweis darauf, dass alle Verhandlungsführer keine Zeit verschwenden und eine möglichst schnelle Wiederherstellung des #JCPOA anstreben“, fügte er hinzu.

Keine hohen Erwartungen

Der Auswärtige Dienst der Europäischen Union teilte mit, an dem Treffen würden Vertreter Chinas, Frankreichs, Deutschlands, Russlands, Großbritanniens und des Iran teilnehmen. Direkte Gespräche zwischen dem Iran und den USA, die 2018 aus dem Atomabkommen ausgeschieden sind, sind nicht vorgesehen.

Die europäischen Teilnehmer hätten keine „neuen praktischen Initiativen“ vorgelegt, und ihre Haltung sei zum Teil nicht konstruktiv, zitierten iranische staatliche Medien Außenminister Hossein Amirabdollahian, der demnach nach dem Bericht ausdrücklich Frankreich kritisierte. Zudem forderte er erneut die Aufhebung aller Sanktionen.

Israel zeigt sich äußerst skeptisch, was eine positive Verhandlungslösung angeht. Das Land droht seit Langem mit militärischen Aktionen gegen den Iran, sollte es nicht gelingen, Teheran vom Bau einer Atombombe abzuhalten. Israels Außenminister Yair Lapid sprach sich unterdessen für einen militärischen „Plan B“ aus. Es müsse „eine glaubwürdige militärische Drohung auf den Tisch“, sagte Lapid der „Welt“ laut Vorabbericht.