Zwei weitere Universitäten in Hongkong haben heute Denkmäler zur Erinnerung an die Tiananmen-Proteste von 1989 in Peking entfernt. In einer Erklärung der Chinese University of Hong Kong (CUHK) hieß es, die nicht genehmigte Statue sei „nach einer internen Bewertung“ entfernt worden.

Die 6,4 Meter hohe Bronzestatue „Göttin der Demokratie“, die eine Flamme in die Höhe hält, wurde kurz vor Sonnenaufgang demontiert. Bei der Niederschlagung der Proteste für mehr Demokratie am 4. Juni 1989 auf dem Pekinger Tiananmen-Platz waren Hunderte, nach einigen Schätzungen mehr als tausend Menschen getötet worden.
Die Lingnan-Universität in Hongkong entfernte ein Wandrelief des Tiananmen-Massakers, das auch eine Darstellung der „Göttin der Demokratie“ enthielt. Die Universität erklärte in einer E-Mail, dass Gegenstände, die „rechtliche und sicherheitstechnische Risiken“ darstellen könnten, geräumt oder entfernt und entsprechend gelagert worden seien.
Bereits drei Denkmäle entfernt
Ein rotes Bild der Göttin der Demokratie in der Haupthalle der Studentenvereinigung der Lingnan-Universität war ebenfalls mit grauer Farbe übermalt worden. Der Künstler Chen Weiming, der sowohl die Statue als auch das Wandrelief geschaffen hat, erklärte, dass er die Universitäten verklagen werde, falls seine Werke beschädigt würden.

In der Nacht auf gestern hatten Behörden eine Statue zum Gedenken an die Opfer auf dem Pekinger Tiananmen-Platz entfernt. Die „Säule der Schande“ wurde 1997 auf dem Gelände der Hongkonger Universität aufgestellt. Anders als auf dem chinesischen Festland, wo jegliche Gedenkfeiern oder öffentliche Gedenkfeiern zum 4. Juni verboten sind, war Hongkong bisher der einzige Ort auf chinesischem Boden, an dem solche Gedenkfeiern erlaubt waren.