Van der Bellen und Schönborn betonen das Gemeinsame

Angesichts der vor allem durch die CoV-Krise sichtbar gewordenen Spaltung in der Gesellschaft haben Bundespräsident Alexander Van der Bellen und der Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn zu Weihnachten „das Gemeinsame“ betont. In der Sendung „Licht ins Dunkel“ appellierten gestern beide, das Miteinander in den Mittelpunkt zu stellen.

„Es ist Weihnachten, da bemüht man sich, das Trennende vor der Tür zu lassen“, sagte Van der Bellen. Er beneide insbesondere in der Pandemie keinen Politiker und keine Politikerin, tagtäglich Entscheidungen treffen zu müssen, ohne genau zu wissen, welche Folgen sie haben. „Aber damit muss man leben.“ Und obwohl CoV und die neue Omikron-Variante die Politik und die Medien dominieren, würden alle anderen Themen, wie die Pflege, die Flüchtlinge oder die Klimakrise „deswegen nicht verschwinden“, sagte der Bundespräsident.

Schönborn: „Miteinander“ auch für Politik wichtig

Schönborn berichtete, dass in seinen in den letzten Tagen geführten Gesprächen mit Spitzenpolitikern „das Miteinander“ im Mittelpunkt gestanden sei. Der Kardinal beklagte, dass auch die Spannungen und Konflikte zunehmen, je größer die Krise werde. „Aber das ist nicht der österreichische Weg“, so Schönborn. „Unser Land muss zusammenhalten.“

Alle müssten Schritte aufeinander zu machen, formulierte der Kardinal als Weihnachtsbotschaft. Als Mittel dazu legte Schönborn auch drei von Papst Franziskus propagierte Worte nahe: Bitte, Danke, Verzeihen. Diese drei Worte sagten, worum es gehe, um gut miteinander leben zu können, meinte Schönborn.

Auch der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGiÖ), Ümit Vural, appellierte, mehr zusammenzuhalten, miteinander zu reden und das Verbindende in den Mittelpunkt zu stellen. Für den Präsidenten der buddhistischen Religionsgesellschaft, Gerhard Weißgrab, ist ebenfalls das Gemeinsame, das Miteinander, der Dialog das Wichtigste. „Ohne das geht es nicht.“