Iran feuert bei Militärübung Raketen ab

Zum Abschluss einer fünftägigen Militärübung hat die iranische Armee mehrere ballistische Raketen abgefeuert. Die Übung diene als Warnung an Israel, sagte Armeechef Mohammad Bagheri gestern im Staatsfernsehen.

Teheran verfüge über „Hunderte Raketen, die ein Land zerstören können, das es wagen würde, den Iran anzugreifen“, sagte Bagheri. Auch der Chef der iranischen Revolutionsgarden, Hossein Salami, richtete sich mit einer Drohung an Israel.

Das Manöver sei eine „ernste Warnung an die Vertreter des zionistischen Regimes“, erklärte er. „Sollten sie den geringsten Fehler machen, werden wir ihnen die Hand abschneiden.“

Die Militärübung „Großer Prophet“ hatte am Montag in Provinzen begonnen, die alle am Persischen Golf liegen. Dass bei dem Manöver auch ballistische Raketen eingesetzt wurden, verurteilte die britische Regierung scharf.

Scharfe Kritik aus Großbritannien

Ballistische Raketen seien eine „Bedrohung für die regionale und internationale Sicherheit“, hieß es in einer Mitteilung des Außenministeriums in London. Ihr Einsatz sei ein „eklatanter Verstoß gegen die UN-Resolution 2231, die den Iran dazu verpflichtet, keinerlei Aktivitäten im Zusammenhang mit ballistischen Raketen zu unternehmen, die dazu geeignet sind, Atomwaffen zu transportieren.“

Das Militärmanöver erfolgte vor dem Hintergrund der derzeit laufenden Gespräche über eine Wiederbelebung des internationalen Atomabkommens mit dem Iran in Wien. Die Verhandlungen gestalteten sich nach Angaben von Diplomaten zuletzt als äußerst schwierig, die US-Regierung bereitet sich nach eigenen Angaben bereits auf ein Scheitern der Verhandlungen vor.