Bericht: Junta in Myanmar tötete Dutzende Zivilisten

In Myanmar sind die verbrannten Leichen von etwa 35 Menschen laut Informationen von örtlichen Menschenrechtsgruppen und Medienberichten gefunden worden. Unter ihnen sollen auch Kinder sein. Bei den Opfern handle es sich um Zivilistinnen und Zivilisten, die wegen Kämpfen aus ihren Dörfern fliehen wollten, sagte ein Mitglied der Menschenrechtsgruppe Karenni Human Rights Group, der anonym bleiben wollte, gestern der Nachrichtenagentur dpa.

Die Menschen seien von Angehörigen der Militärjunta festgenommen und getötet worden, fügte der Menschenrechtler hinzu. Er gab an, die verkohlten Körper selbst gesehen zu haben. Unter den Opfern seien auch Frauen und Kinder gewesen. Der Vorfall habe sich im Bundesstaat Kayah im Osten des Landes ereignet. Die Karenni sind eine ethnische Gruppe im Vielvölkerstaat Myanmar.

Berichte aus Myanmar können nicht unabhängig überprüft werden. Die Organisation Myanmar Witness, die nach eigenen Angaben Beweise für Menschenrechtsverletzungen in dem Land sammelt, bestätigte ein Feuer am Freitag um 13.18 Uhr (Ortszeit), gab aber nicht die Ursache dafür an.

Militärnahes Blatt bestätigt Kämpfe

Ein weiteres Mitglied der Karenni Human Rights Group sagte unter Berufung auf Einheimische, dass die Junta in der Nähe des Dorfes Mu So in der Gemeinde Hpruso verbrannte Leichen zurückgelassen habe. „Wir fanden einige verbrannte Leichen mit auf dem Rücken gefesselten Händen. Unsere Leute wurden brutal getötet“, sagte ein Mitglied der lokalen Widerstandsgruppe der dpa.

Die vom Militär kontrollierte Zeitung „The Mirror Daily“ berichtete, dass es an besagtem Tag zu Kämpfen zwischen Militärangehörigen und lokalen Widerstandsgruppen in der Gemeinde Hpruso gekommen sei. Dabei seien sieben Lastwagen mit „Terroristen“, wie das Militär die lokalen Widerstandskräfte nennt, beschossen worden.