Israel will Besiedlung der Golanhöhen deutlich verstärken

Israel will die Besiedlung der Golanhöhen deutlich verstärken. Bei einer Sondersitzung der Regierung im Kibbutz Mevo Chama auf dem Plateau oberhalb des Sees Genezareth sagte Ministerpräsident Naftali Bennett heute: „Nach langen Jahren der Stagnierung ist unser Ziel heute eine Verdoppelung der Besiedlung.“

In der Stadt Katzrin wolle man zwei neue Viertel bauen. Außerdem sollten auf den Golanhöhen zwei neue Siedlungen gebaut werden, Assif und Matar. Mit diesem Ziel wolle man rund eine Milliarde Schekel (rund 280 Mio. Euro) investieren. Die Golanhöhen sollten Israels technologisches Zentrum für erneuerbare Energien werden, sagte Bennett.

Der frühere US-Präsident Donald Trump hatte die Golanhöhen im März 2019 formell als Staatsgebiet Israels anerkannt und damit eine Kehrtwende in der US-Außenpolitik vollzogen. Die Golanhöhen sind ein strategisch wichtiges Felsplateau, etwa 60 Kilometer lang und 25 Kilometer breit. 1967 wurde das Plateau von Israel erobert und 1981 annektiert. Das wurde international aber nicht anerkannt. Nach internationalem Recht gelten die Gebiete als von Israel besetztes Territorium Syriens.

Auf dem Felsplateau leben gegenwärtig mehr als 50.000 Menschen, etwas mehr als die Hälfte davon jüdische Israelis. Der Rest sind Drusen und eine kleine alawitische Minderheit.