Popper: Omikron führt zu „Paradigmenwechsel“

Heute finden auf Bundesebene neue CoV-Beratungen statt: Zunächst gibt es einen „Testgipfel", am Nachmittag tagt erneut die gesamtstaatliche CoV-Krisenkoordination (GECKO). Neue Verschärfungen sind nicht geplant. Der Simulationsforscher Nikolaus Popper, Teil des GECKO-Teams, sagte im Ö1-Frühjournal, dass die Österreicherinnen und Österreich „mittlerweile recht gut immunisiert sind“, daher sei es besonders relevant zu beobachten, ob und wie die hochansteckende Omikron-Variante die Immunantwort umgehen könne.

Die Indizien, dass die Variante im Jänner zu einer neuen Welle führen kann, seien stark, so Popper. Noch nicht sagen könne man, wie sich die Zahl der Hospitalisierungen entwickeln werde. Morgen werde das Prognosekonsortium eine neue Einschätzung veröffentlichen.

Um einen neuen Lockdown zu verhindern und die Intensivkapazitäten zu entlasten, sei es aus epidemiologischer Sicht sinnvoll, frühzeitig zu reagieren. Die Lage im November, dem Beginn der Delta-Welle, sei grundsätzlich anders zu bewerten als die heutige. Omikron führe zu einem „Paradigmenwechsel“, so Popper. „Das heißt, wir werden sehen, dass wahrscheinlich die Fallzahlen hoch bleiben oder hoch werden, aber idealerweise die schweren Erkrankungen auch durch die Impfungen zurückgehen. Und darauf müssen wir uns jetzt einstellen.“

In Wien wurde die Omikron-Variante über die Weihnachtsfeiertage bereits dominant, wie der Sprecher des Wiener Gesundheitsstadtrats Peter Hacker (SPÖ), Mario Dujakovic, auf dem Kurznachrichtendienst Twitter schrieb. Der Anteil der hochansteckenden Variante am relevanten Infektionsgeschehen liege in der Bundeshauptstadt aktuell schon über 50 Prozent. Es sei nicht davon auszugehen, dass das im Rest Österreichs anders sei, so Dujakovic. Gestern gab es in Wien 552 aktive Omikron-Fälle – mehr dazu in wien.ORF.at.

Vermutlich liege der Anteil tatsächlich aber noch höher, da die Feiertage dazu führen würden, dass viele Daten erst zwei Tage später einlangen würden.