Italien: „Öffis“ leiden unter Infektionen bei Personal

Wegen der hohen Zahl von Infizierten unter dem Personal kommt es in Italiens öffentlichem Verkehrssystem zu Problemen. Bei der norditalienischen Bahngesellschaft Trenord sind heute über 100 Züge ausgefallen, weil zwölf Prozent der 1.300 Lokführerinnen und Lokführer und Schaffner positiv auf das Coronavirus getestet wurden. So kann Trenord nicht die 1.800 täglichen Bahnverbindungen garantieren, die über die Weihnachtsfeiertage erforderlich sind.

„Die starke Verbreitung der Ansteckungen belastet erstmals seit Beginn der Pandemie unseren Dienst“, teilte Trenord mit. Gestern wurde in Italien mit über 78.000 Fällen und einer Positivrate von 7,6 Prozent ein Höchststand der Pandemie erreicht.

23 Crewmitglieder der „Mega Express Five“ positiv getestet

Die Fähre „Mega Express Five“ der Reederei Corsica Ferries, die gestern Abend vom Hafen Golfo Aranci im Nordosten Sardiniens in Richtung der toskanischen Hafenstadt Livorno hätte abfahren sollen, konnte die Insel nicht verlassen, nachdem 23 Crewmitglieder positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Die 330 Passagiere und 113 Autos, die sich bereits an Bord befanden, wurden auf ein weiteres Schiff umgeleitet.

Angesichts der zunehmenden Zahl von Infektionen prüft die italienische Regierung die Verkürzung der Dauer der Quarantäne für Personen mit drei Impfungen von zehn auf fünf Tage. Die Quarantänepflicht für Geimpfte, die mit positiv Getesteten in Kontakt gekommen sind, könnte komplett abgeschafft werden, erwägt das Kabinett.

Die Regierung prüft außerdem die Möglichkeit einer Verkürzung der Heimisolierung für Mitarbeiter des Gesundheitswesens, die außerhalb ihres Arbeitsumfelds mit positiv getesteten Personen in Kontakt gekommen sind. Eine solche Maßnahme würde darauf abzielen, Engpässe beim Gesundheitspersonal aufgrund von Zwangsisolierungen zu vermeiden.