Während Atomverhandlungen: Iran meldet Raketenstart

Inmitten der Atomverhandlungen in Wien hat der Iran den Start einer Rakete ins Weltall bekanntgegeben. Die Satellitenträgerrakete „Simorgh“ habe drei „Forschungsgeräte“ ins All gebracht, sagte Verteidigungsminister Ahmed Hosseini gestern nach Angaben des Staatsfernsehens.

Die USA reagierten „besorgt“, gaben jedoch an, weiterhin eine Rückkehr zum Atomabkommen auf dem Weg der Diplomatie anzustreben.

Im Februar hatte der Iran einen erfolgreichen Test seines bisher leistungsstärksten Satellitenträgers „Soldschanah“ gemeldet. Die USA hatten diesen Test bereits kritisiert und davor gewarnt, dass er den Iran bei der Weiterentwicklung seiner ballistischen Raketensysteme voranbringen könnte.

USA verweisen auf UNO-Resolution

Die nun verwendeten Trägerraketen „enthalten Technologien, die praktisch identisch und austauschbar mit denen sind, die in ballistischen Raketen verwendet werden, einschließlich Systemen mit größerer Reichweite“, sagte ein US-Außenamtssprecher.

Die iranischen Weltraumstarts verstießen zudem gegen eine Resolution des UNO-Sicherheitsrats, die 2015 im Zusammenhang mit dem Atomabkommen verabschiedet worden war, fügte der Sprecher hinzu. Darin sei festgehalten, dass Teheran keine Raketen entwickeln dürfe, die möglicherweise atomare Sprengköpfe befördern könnten.

Teheran will keinen Verstoß sehen

Die „für den Start geplanten Forschungsziele“ seien erreicht worden, sagte hingegen Verteidigungsminister Hosseini. Nähere Angaben machte er nicht. Der Iran gibt an, mit seinem ballistischen Raketen- und dem Raumfahrtprogramm lediglich zivile und verteidigungspolitische Ziele zu verfolgen. Verstöße gegen das internationale Atomabkommen von 2015 durch die Programme bestreitet Teheran.

Am Montag hatte in Wien die jüngste Runde der Verhandlungen über eine Wiederbelebung des Nuklearabkommens zwischen dem Iran sowie Vertretern Russlands, Chinas, Großbritanniens, Frankreichs und Deutschlands begonnen. Die USA sind indirekt an den Verhandlungen beteiligt.