Brasilianische Autorin Lya Luft mit 83 Jahren gestorben

Die brasilianische Schriftstellerin und Übersetzerin deutscher Abstammung Lya Luft ist tot. Sie starb heute in der Stadt Porto Alegre mit 83 Jahren an Hautkrebs, wie ihr Verlag Record mitteilte.

Nach sieben Monaten des Kampfes gegen die Krankheit sei Luft für die Weihnachtszeit aus dem Krankenhaus nach Hause zurückgekehrt und dort im Schlaf gestorben, sagte ihre Tochter Suzana Luft brasilianischen Medien.

Luft war im Jahr 1938 in der von deutschen Einwanderern geprägten südbrasilianischen Stadt Santa Cruz do Sul zur Welt gekommen. Sie veröffentlichte zahlreiche Romane und andere Bände, angefangen hatte sie mit einer Gedichtsammlung im Jahr 1964.

Auch als Übersetzerin aus dem Deutschen tätig

Manche ihrer Bücher wurden ins Deutsche und in andere Sprachen übersetzt – etwa „Die Frau auf der Klippe“ (1994). Außerdem übersetzte sie selbst vom Deutschen und Englischen ins Portugiesische – unter anderem Werke von Rainer Maria Rilke, Thomas Mann und Virginia Woolf.

Nach Angaben des Record-Verlags gehörte Luft zu den beliebtesten Schriftstellerinnen und Schriftstellern des südamerikanischen Landes in diesem Jahrhundert. „Brasilien verliert einen seiner größten Denker“, so die Präsidentin der Verlagsgruppe, Sonia Machado Jardim.

Der Gouverneur des Bundesstaates Rio Grande do Sul, Eduardo Leite, schrieb auf Twitter, Luft hinterlasse „eine schwer zu schließende Lücke“.