US-Gesundheitsbehörde warnt auch Geimpfte vor Kreuzfahrten

Wegen einer Zunahme gemeldeter CoV-Neuinfektionen auf Schiffen hat die US-Gesundheitsbehörde CDC vor Kreuzfahrten gewarnt. Das gelte weltweit und unabhängig vom Impfstatus der Reisenden, erklärte die Behörde gestern.

Auch vollständig geimpfte Passagiere könnten infiziert werden und das Virus weiterverbreiten. Es sei „besonders wichtig“, dass Menschen, bei denen ein hohes Risiko für schwere Krankheitsverläufe bestehe, von jeglichen Kreuzfahrten absähen, hieß es weiter.

Die Behörde CDC stuft Kreuzfahrtschiffe auf einer CoV-Gefahrenskala von eins bis vier in der höchsten Kategorie („sehr hoch“) ein. Die Reisewarnung hat keine unmittelbar rechtlich bindende Wirkung.

Unverständnis in der Branche

Der Verband der Kreuzfahrtindustrie in den USA (CLIA) bezeichnete den Beschluss der Behörde als verwirrend. Es gebe auf den Schiffen nur sehr wenig CoV-Fälle. „Deutlich weniger als an Land“, erklärte der Verband über Twitter. Zu Beginn der Pandemie hatte die Behörde Kreuzfahrten zeitweise komplett untersagt.

Ein großes US-Kreuzfahrtunternehmen, Royal Caribbean Group, erklärte, seit der Wiederaufnahme der Schiffspassagen im Juni seien rund 1,1 Millionen Passagiere befördert worden, von denen nur 1.745 positiv auf das Coronavirus getestet worden seien. Fast alle Gäste auf den Schiffen seien vollständig geimpft, hieß es.