Irisch nun offizielle EU-Sprache

Seit 2007 ist Irisch bereits eine EU-Vertragssprache – mit Beginn des neuen Jahres wird die Sprache in Brüssel nun auch offiziell genutzt. Bisher hatte eine Ausnahmeregelung verhindert, dass EU-Dokumente übersetzt werden mussten.

Irlands Europaminister Thomas Byrne sagte, die Änderung lasse auf eine „Renaissance der irischen Sprache“ hoffen. Der volle Status als offizielle EU-Sprache sei ein Segen. Irisch ist eine von drei gälischen Sprachen und in Irland „Hauptamtssprache“.

27 Staaten, 24 Amtssprachen

Insgesamt gibt es in der Gemeinschaft aus 27 Staaten 24 Amtssprachen. Die Kommission beschäftigt etwa 2.000 Beschäftigte für Dolmetsch- und Übersetzungstätigkeiten. Die Kosten beziffert sie auf annähernd 350 Millionen Euro pro Jahr – etwa 0,2 Prozent des Gesamthaushalts.

Bei den EU-Institutionen in Brüssel ist die Zahl der irischsprachigen Beschäftigten in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Vor fünf Jahren waren es 58. Im neuen Jahr werden es nach einem Bericht der „Irish Times“ mehr als 200 sein. Insgesamt gibt es etwa 1,6 Millionen Irisch sprechende Menschen. Davon benutzen schätzungsweise 70.000 die Sprache täglich. Die meisten von ihnen leben im Westen Irlands, in den „Gaeltacht“ genannten Regionen.