Kreuzfahrtschiff in Lissabon festgehalten

Knapp 3.000 Kreuzfahrtpassagiere und -passagierinnen haben die Silvesternacht wegen des Coronavirus ungeplant an Land in Lissabon verbringen müssen. Wegen mehrerer Dutzend Infektionsfälle bei der Besatzung verzögerte sich die Weiterfahrt des Kreuzfahrtschiffs „Aida Nova“ im Hafen der portugiesischen Stadt bis ins neue Jahr.

Man habe die positiven Coronavirus-Fälle bei Routineprüfungen frühzeitig entdeckt und die Betroffenen in Abstimmung mit den Behörden in Lissabon an Land untergebracht, hieß es von Aida Cruises gestern in Rostock. Die Besatzungsmitglieder hätten lediglich milde Symptome und würden medizinisch betreut.

Der Lissaboner Hafendirektor Diogo Vieira Branco sagte der staatlichen portugiesischen Nachrichtenagentur Lusa, auf der „Aida Nova“ seien 52 der 1.353 Crewmitglieder positiv getestet worden. Sie alle seien in Hotels in Lissabon untergebracht worden, wo sie die vorgeschriebene Isolation absolvieren sollten. Auf dem Schiff seien 2.844 Touristen, unter denen es keinen positiven Fall gebe, wurde der Hafenkommandant gestern Abend von Lusa zitiert.

Die portugiesischen Behörden erteilten der „Aida Nova“ nach diesen Angaben ungeachtet der ausgedünnten Besatzung inzwischen eine Auslaufgenehmigung. Wann das Schiff seine Reise zu den Kanarischen Inseln fortsetzen wird, war laut Aida Cruises aber noch nicht klar. Man warte auf die Anreise wichtiger Crewmitglieder und prüfe verschiedene Reiseoptionen, teilte das Unternehmen der dpa auf Anfrage mit. Die Kreuzfahrtgäste dürfen das Schiff den Angaben zufolge jedoch ohne Einschränkungen verlassen.