Demonstrationen im Sudan gehen trotz Gewalt weiter

Dem harten Vorgehen des Militärs zum Trotz sind im Sudan die Demonstrationen gegen den Sturz der Regierung fortgesetzt worden. Tausende Menschen zogen heute in Richtung des Präsidentenpalastes in Khartum, wie AFP-Reporter berichteten. Die Hauptstadt ist seit Tagen weitgehend abgeriegelt. Das Militär blockiert die Nilbrücken zu den Vororten. Auch Telefon- und mobile Internetverbindungen funktionierten erneut nicht.

Demonstrierende in sudanesischer Hauptstadt Khartum
APA/AFP

Sudans oberster General Abdel Fattah al-Burhan hatte am 25. Oktober den Ausnahmezustand verhängt und die Regierung abgesetzt, die nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Omar al-Baschir im April 2019 den Übergang zu demokratischen Wahlen hatte leiten sollen. Seitdem gibt es regelmäßig Massendemonstrationen für eine Rückkehr zu einer zivilen Regierung, gegen die das Militär teils gewaltsam vorgeht.

Am Donnerstag waren bei gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften nach Angaben des Zentralkomitees sudanesischer Ärzte sechs Menschen getötet worden. Neben Tränengas setzten die Sicherheitskräfte offenbar auch scharfe Munition ein. Die Proteste wurden dennoch am Freitag und über das Wochenende fortgesetzt.