Reederverband: Lieferketten erst nach Pandemie wieder normal

Unternehmen und Verbraucherinnen und Verbraucher werden sich nach Einschätzung des Verbandes Deutscher Reeder noch für längere Zeit auf fehlende oder verspätete Lieferungen einstellen müssen. „Es ist leider offen, wann sich die Situation bei den Lieferketten nachhaltig verbessern wird“, sagte die neue Präsidentin des Verbandes, Gaby Bornheim, der Deutschen Presse-Agentur.

Große Teile der Wirtschaft klagen seit vielen Monaten darüber, dass dringend benötigte Zulieferungen gar nicht oder nicht rechtzeitig eintreffen. Genauso geht es vielen Verbrauchern, die zum Beispiel auf längst bestellte Elektronikartikel warten müssen. Zum einen liegt das an der frühzeitigen konjunkturellen Erholung in den USA und China. Neben dem riesigen Nachfragesog der beiden weltweit größten Volkswirtschaften ist aber auch die Logistik im globalen Gütertransport aus dem Takt geraten.

Restriktionen bei Aufnahme von Personal

„Die angespannten Lieferketten sind ganz klar Folge der Corona-Pandemie. Hier haben wir pandemiebedingt eine einmalige Situation, in der ganz viel zusammenkommt“, so Bornheim. Die Seeleute könnten immer noch nicht wie gewohnt an Bord gebracht oder von Bord geholt werden. „Da sind erhebliche Restriktionen, die sich in den einzelnen Häfen im Wochen-, manchmal auch im Tagesrhythmus ändern, sodass wir gar keine Sicherheit haben, jetzt Crewwechsel in vielen Teilen der Welt durchführen zu können.“

Auch Häfen seien weiterhin stark von Personalausfällen durch das CoV-Virus betroffen. Daher stünden Reedereien mit ihren Schiffen „in der Schlange vor den Häfen, weil zum Beispiel auch die Terminal-Mitarbeiter krank sind“, sagte Bornheim.