Kenianischer Paläoanthropologe Leakey gestorben

Der weltbekannte kenianische Anthropologe und Naturschützer Richard Leakey ist gestern im Alter von 77 Jahren gestorben. Das teilte Kenias Präsident Uhuru Kenyatta mit. Der Tod Leakeys erfülle ihn mit tiefer Trauer, hieß es in einer Mitteilung des Präsidenten. In seinen zahlreichen Funktionen habe Leakey Kenia „hervorragende Dienste geleistet“. Eine Todesursache ist aktuell nicht bekannt.

Kenianischer Anthropologe und Naturschützer Richard Leakey
AP/Petr David Josek

Wichtige Fossilienfunde

Auf den Paläoanthropologen gehen umfangreiche Fossilienfunde zurück, die für die Erforschung der menschlichen Evolution bedeutend waren. „Er war ein Visionär, dessen großartige Beiträge zu den Ursprüngen des Menschen und zur Erhaltung der Tierwelt nie in Vergessenheit geraten werden“, teilte die Leakey Foundation auf Twitter mit.

„Seine Fossiliensuche trug dazu bei, die Geschichte der menschlichen Evolution in Afrika zu veranschaulichen, insbesondere durch die Entdeckung eines fast vollständigen 1,6 Millionen Jahre alten Skeletts eines jugendlichen Homo Erectus“, heißt es in der Biografie der Royal Society, deren Mitglied er war.

Bei Crash 1993 beide Beine verloren

Der 1944 in Nairobi geborene Leakey gehörte zu einer Familie bedeutender Paläoanthropologen. Nachdem er 1993 bei einem Flugzeugabsturz beide Beine verloren hatte, engagierte er sich in der kenianischen Politik, unter anderem als Leiter des öffentlichen Dienstes. Leakey führte zeitweise auch die kenianische Nationalparkbehörde KWS und kämpfte gegen Wilderei.