Angesichts stark steigender Infektionszahlen verzichtet Frankreich künftig auf das Schließen ganzer Schulklassen bei einzelnen CoV-Fällen. Das Bildungsministerium veröffentlichte die neuen Regeln gestern Abend wenige Stunden vor dem Schulstart nach den Weihnachtsferien. Zugleich gelten in Frankreich seit heute verschärfte CoV-Vorschriften, etwa zum Tragen von Masken und zur Heimarbeit. Die Nationalversammlung debattiert ein Gesetz, das den Impfdruck erhöhen soll.
Im Fall eines positiven Schülers oder einer positiven Schülerin muss künftig die gesamte Klasse getestet werden. Schüler mit negativem Testergebnis dürfen in die Klasse zurückkehren und müssen in den folgenden Tagen zwei weitere Selbsttests machen. Die bisherige Regel, dass eine Klasse ab drei CoV-Fällen geschlossen wird, gilt nicht mehr. Vor Beginn der Weihnachtsferien waren landesweit mehr als 3.000 Klassen geschlossen.
7-Tage-Inzidenz bei 1.500
In Frankreich liegt die 7-Tage-Inzidenz inzwischen landesweit bei mehr als 1.500 Fällen pro 100.000 Einwohner in einer Woche. Der Wissenschaftsrat hatte während der Ferien gewarnt, dass bis zu ein Drittel der Lehrkräfte bis Ende Jänner infiziert oder Kontaktperson von Infizierten sein könnten.
Auch jenseits der Schulen wurden die Quarantäneregeln in Frankreich deutlich gelockert. Vollständig geimpfte Infizierte müssen sich unabhängig von der Variante für sieben Tage isolieren. Sie können sich nach fünf Tagen durch einen negativen Antigen- oder PCR-Test freitesten. Für vollständig geimpfte Kontaktpersonen wurde die Pflicht zur Quarantäne aufgehoben.